06.12.2024, 10:17 Uhr
Der designierte US-Präsident Donald Trump will den rechtsgerichteten Risikokapitalgeber David Sacks zum Regierungsbeauftragten für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen machen.
Die Finanzmarktaufsicht Finma schliesst ein Verfahren gegen den Derivate-Spezialisten Leonteq im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Produkten ab. Sie spricht von einem schweren Verstoss und zieht Gewinne von mehr als 9 Millionen Franken ein.
Leonteq habe im Zusammenhang mit dem Vertrieb ihrer Finanzmarktprodukte durch einige Distributoren im Ausland in «schwerer Weise» gegen ihre Risikomanagement-Pflichten sowie Gewährspflichten verstossen, teilte die Finma mit. Sie habe entsprechend «Massnahmen zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustands» angeordnet.
Gemäss Entscheid darf Leonteq nur noch mit ausländischen Distributoren zusammenarbeiten, die einer mit der Schweiz vergleichbaren Regulierung unterstehen. Die Finma werde dazu eine Prüfbeauftragte zur Kontrolle der korrekten Umsetzung der Massnahmen einsetzen, heisst es. Zudem habe die Behörde eine Gewinneinziehung bei Leonteq in der Höhe von 9,3 Millionen Franken angeordnet.
Der Fall kam 2022 ins Rollen. Aufgrund von externen Hinweisen, Presseberichten und Meldungen von Leonteq selbst eröffnete die Finma damals ein Enforcementverfahren. Die «Financial Times» etwa hatte im Oktober 2022 unter Berufung auf Whistleblower geschrieben, die Zürcher Derivatboutique habe möglicherweise Geldwäscherei und Steuerhinterziehung zugelassen.
Die Untersuchung habe nun gezeigt, dass Leonteq ihre Distributionskette unzureichend überwacht habe, schreibt die Finma weiter. Zudem habe die Finanzgruppe «in einigen Fällen mit zweifelhaften, unregulierten Distributoren» zusammengearbeitet.
Das Geschäftsmodell dieser Distributoren sei nicht ausreichend kritisch hinterfragt worden, obwohl sich verschiedene Widersprüche ergeben hätten. In der Folge hätten einige dieser Distributoren später strukturierte Anlageprodukte von Leonteq in Ländern vertrieben, die dafür vertraglich nicht vorgesehen gewesen seien und für die sie keine Zulassung gehabt hätten. Die Distributoren hätten damit nicht nur vertragliche, sondern auch regulatorische Bestimmungen verletzt und Leonteq dadurch erheblichen Risiken ausgesetzt.
Die Finma räumt dabei ein, dass Leonteq in den vergangenen Jahren bereits selbst umfangreiche Massnahmen bei Organisation und Prozessen ergriffen habe und unter anderem die Compliance sowie Distributionskontrollen ausgebaut und verdächtigen Distributoren gekündigt habe.
Leonteq schreibt in einer eigenen Mitteilung, man habe mit der Finma vollumfänglich kooperiert und bedauere die festgestellten Mängel. Das Management habe in den vergangenen Jahren bereits umfassende organisatorische Massnahmen ergriffen, was auch von der Finma anerkannt worden sei. Die angeordneten zusätzlichen Massnahmen würden «mit hoher Priorität» umgesetzt.