3M zahlt Milliardenstrafe für verschmutztes Wasser

Trotz Milliardenbusse, die 3M-Aktie profitierte vom Ende des Rechtsstreites. (Bild Shutterstock/Casimiro PT)
Trotz Milliardenbusse, die 3M-Aktie profitierte vom Ende des Rechtsstreites. (Bild Shutterstock/Casimiro PT)

Eine Chemikalie von 3M wurde jahrelang für Löscharbeiten eingesetzt. Wegen dem verunreinigten Trinkwasser muss der US-Konzern nun bis zu 12,5 Milliarden Dollar Strafe zahlen.

23.06.2023, 09:43 Uhr
Regulierung

Redaktion: sw

Anfang Juni hatten sich drei grosse US-Chemiekonzerne zur Zahlung von insgesamt knapp 1,2 Milliarden US-Dollar wegen der Verunreinigung von Trinkwasserquellen mit sogenannten ewigen Chemikalien bereiterklärt. 3M kündigte bereits an, bis Ende 2025 aus der PFAS-Produktion auszusteigen. Doch zuerst muss das Unternehmen tief in die Taschen greifen.

Im Rechtsstreit um verschmutztes Trinkwasser hat sich der Mischkonzern nun mit den Behörden auf eine Zahlung von bis zu 12,5 Milliarden US-Dollar geeinigt. Die Summe werde über einen Zeitraum von 13 Jahren fliessen, teilte das Unternehmen mit. Damit seien sämtliche Klagen von Wasserversorgern in den USA beigelegt. Die in den vergangenen Monaten stark gefallene Aktie legte nachbörslich deutlich zu.

Konkret ging es um bestimmte von 3M produzierte sogenannte polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), die unter anderem wasser-, fett- und schmutzabweisend sind und auch als Chemikalien für die Ewigkeit bezeichnet werden. Verwendet werden sie in diversen Produkten wie Kosmetika, Textilien oder Kochgeschirr. Die Rechtsstreitigkeiten in den USA drehten sich indes ausschliesslich um die Verwendung der Stoffe in Feuerwehrschäumen für Löscharbeiten auf Militärgelände und Flugplätzen. 3M produzierte die Chemikalien über Jahrzehnte, diese gelangten über die Verwendung der Schäume an vielen Orten in den USA in das Trinkwasser.

Noch nicht alles getestet

Der Einigung zufolge muss 3M mindestens 10,5 Milliarden Dollar zahlen. Ob es bis zu 12,5 Milliarden Dollar werden, hängt laut einem Klägeranwalt von der Menge PFAS ab, die im Trinkwasser konkret nachgewiesen werde, das bisher noch nicht getestet worden sei. 3M kündigte an, im laufenden zweiten Quartal eine Belastung von rund 10,3 Milliarden Dollar vor Steuern zu verbuchen.

Das Bussgeld soll für die Entwicklung von Technologien zur Aufbereitung von Wasser genutzt werden, wo es in der Vergangenheit oder in Zukunft positiv auf per- und polyfluorierten Substanzen (PFAS) getestet wurde. Auch für Analysen kann das Geld genutzt werden.

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