13.11.2024, 13:49 Uhr
«Das grosse Interesse an risikoreichen Titeln könnte bis zum Jahresende anhalten. Aber dann wird es schwieriger», schreibt Shannon Saccocia, Chief Investment Officer bei NB Private Wealth.
Jamie Dimon leitet mit der JP Morgan die grösste Bank der USA. In einem Aktionärsbrief warnt der Chef vor unterschätzten Rezessionsrisiken und hartnäckiger Inflation. Vor allem auch durch die enorm hohen Staatsausgaben.
Der Amerikaner Jamie Dimon ist der am längsten amtierende Chef einer grossen US-Bank und sein Wort hat Gewicht. Nun malt er ein recht düsteres Bild für die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten. Die Leitzinsen könnten «auf acht Prozent oder mehr» steigen, schrieb Dimon in seinem Brief an die Aktionäre der Bank.
Dabei hiess es unter anderem: «Die enormen Steuerausgaben, die Billionen, die jedes Jahr für die grüne Wirtschaft benötigt werden, die Remilitarisierung der Welt und die Umstrukturierung des Welthandels – all das wirkt inflationär.»
Seine Worte kommen zu einer Zeit, in der sich die Stimmung an den Märkten dreht. Investoren waren eigentlich davon ausgegangen, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) schon bald die Zinsen wieder senken könnte. Inzwischen ist jedoch sowohl unter Anlegern als auch innerhalb der Fed eine Debatte entstanden, ob die Zinsen in diesem Jahr überhaupt fallen sollen und wie stark.
Grund dafür ist die hartnäckige Inflation: Die Teuerungsrate lag zuletzt bei 3,2 Prozent und damit weiterhin deutlich über den von der Fed anvisierten zwei Prozent. Auch die Renditen der wichtigen US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit zogen zuletzt wieder deutlich an und lagen am Montagmorgen bei 4,43 Prozent.
Dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA nur bei rund 20 Prozent liege, hält Dimon für falsch. Doch sein Institut sei auf alle möglichen Szenarien vorberietet.