22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der neue geldpolitische Rahmen der EZB reduziert laut den Ökonomen von BlackRock langfristig die bisherigen Beschränkungen und öffnet den Weg, die Geldpolitik weiter zu lockern. Die Experten gehen nicht mehr davon aus, dass die EZB die Zinssätze von ihrem derzeitigen Niveau von -0,5% auf Sicht von fünf Jahren anhebt.
"Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren geldpolitischen Handlungsrahmen durch die Einführung eines symmetrischen Ziels um ihr jährliches Inflationsziel von 2% herum erheblich geändert. Auch wenn dies wie eine technokratische Neuerung aussehen mag, lockert der neue geldpolitische Rahmen langfristig die bisherigen Beschränkungen und öffnet den Weg, die Geldpolitik weiter zu lockern», so Elga Bartsch, Leiterin des Makro-Research des BlackRock Investment Institute (BII), und Jean Boivin, Leiter des BII, im jüngsten BII- Macro and Markets perspectives research paper "EZB lockert Beschränkungen für weitere Lockerung der Geldpolitik".
BlackRock geht in den Macro- und Marktperspektiven vom September 2021 mit dem Titel "ECB relaxes constraints on policy easing" auf die neue EZB-Strategie ein.
Der neue Rahmen der EZB entspreche den meisten anderen grossen Zentralbanken. Die Ökonomen von BlackRock sind der Ansicht, dass dies Teil eines weltweiten Trends ist, die Beschränkungen zu lockern, die eine lockerere Politik im Vergleich zu früheren Rahmenwerken verhindern. "Ausgehend von den Zukunftsprognosen der EZB dürfte die Umsetzung der neuen EZB-Strategie noch mehrere Jahre lang zu zusätzlichen Ankäufen von Vermögenswerten führen", erwarten sie.
Bei angepassten Wirtschaftsaussichten an den neuen Rahmen und die Reaktionsmöglichkeiten der EZB, könnte dies zu einem Anstieg der Inflation um etwa 20-30 Basispunkte und zu einem Anstieg des BIP-Wachstums um 30-40 Basispunkte führen. Die Leitzinsen würden niedriger ausfallen als im vorherigen Rahmen: "Wir gehen nicht mehr davon aus, dass die EZB die Zinssätze von ihrem derzeitigen Niveau von -0,5% auf Sicht von fünf Jahren anhebt, während wir früher von einer Anhebung im Jahr 2024 ausgingen", so Bartsch und Boivin. Ihrer Meinung nach könnte die Änderung der Strategie allein nicht ausreichen, um die Preisstabilität vollständig wiederherzustellen, und eine weitere Erosion des geldpolitischen Spielraums der EZB bleibe ein Risiko. Daher richteten sich alle Augen auf die anstehenden finanzpolitischen Reformen.