Die Frankenschwäche sowie der anhaltende Aufwärtstrend an den Aktienmärkten haben zum voraussichtlichen Gewinn der SNB beigetragen. (Bild: Shutterstock.com/MDart10)
Die SNB dürfte laut UBS im ersten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von rund 40 Milliarden Franken erzielt haben. Beigetragen zum Gewinn haben die Frankenschwäche im ersten Quartal und der anhaltende Aufwärtstrend an den Aktienmärkten. Ein Gradmesser für das Ergebnis des Gesamtjahres ist das jedoch nicht.
26.04.2021, 11:52 Uhr
Redaktion: rem
Am kommenden Donnerstag wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihr Finanzergebnis für das erste Quartal 2021 präsentieren. Die UBS erwartet für diesen Zeitraum einen SNB-Gewinn von rund 40 Mrd. CHF, wie einer Mitteilung vom Montag zu entnehmen ist. Wie die UBS-Ökonomen ausführen, haben die beschleunigte Impfkampagne und das grosse Fiskalpaket der Biden-Regierung im ersten Quartal die Konjunkturerwartungen in den USA aufgehellt. In der Folge haben sich auch die Inflationserwartungen normalisiert. Kontinentaleuropa hingegen hatte Mühe, sein Impfprogramm in die Gänge zu bringen, womit auch der Konjunkturoptimismus deutlich gedämpfter ausfällt als in den USA. Die Folgen der wirtschaftlichen Entwicklungen waren eine Fortsetzung der Aktienrally, höhere Zinsen sowie eine Abschwächung des Frankens auf breiter Front, insbesondere aber gegenüber dem US-Dollar.
Frankenschwäche als Haupttreiber
Ein schwächerer Franken bedeutet eine deutliche Aufwertung des in Fremdwährungen gehaltenen Anlageportfolios der SNB. Der USD wertete gegenüber dem CHF im ersten Quartal um fast 7% auf, so die UBS-Ökonomen weiter. Von den SNB-Devisenreserven von über 900 Mrd. CHF sind über ein Drittel in USD gehalten, was zu einem Aufwertungsgewinn von über 20 Mrd. CHF geführt haben dürfte. Das Pfund und der kanadische Dollar werteten um rund 8% auf, der Euro um gut 2%. Einzig der japanische Yen wertete sich gegenüber dem CHF leicht ab. "Im ersten Quartal dürften die Anlagen der SNB wegen des Währungseffekts um knapp 40 Mrd. CHF an Wert gewonnen haben", schliessen die Experten daraus.
Neben den Währungen habe auch das Aktienportfolio der SNB zum Gewinn beigetragen. Die globalen Aktienmärkte konnten von Januar bis März um rund 6% zulegen, was bei einem Aktienportfolio von rund 180 Mrd. CHF zu einem Gewinnbeitrag von 10 Mrd. führt. Die wiederkehrenden Erträge dürften knapp 3 Mrd. CHF zum Gewinn beigetragen haben. Neben den Einnahmen aus Zinszahlungen und Negativzinsen gehören dazu auch Dividendenausschüttungen.
Obligationen verhindern stärkeren Gewinnanstieg
Die Kehrseite der Konjunkturerholung war der deutliche Zinsanstieg weltweit. In den USA legten die Zinsen von 10-jährigen Staatsanleihen um rund 80 Basispunkte (Bp.) zu, in Deutschland um gut 30 Bp. Allerdings beträgt die Laufzeit der von der SNB gehaltenen Anleihen eher fünf als zehn Jahre, was den Kursverlust signifikant reduziere, so die UBS-Ökonomen. 5-jährige Zinsen in den USA sind um gut 50 Bp. gestiegen, was einen Verlust von rund 2,5% nach sich ziehe. In Deutschland sind die 5-Jährigen um gut 10 Bp. gestiegen, wodurch ein Verlust von 0,5% resultiere. Insgesamt dürften die Obligationen (in Fremdwährungen) demnach circa 10 Mrd. CHF an Wert verloren haben.
Negativ schlug auch die Entwicklung des Goldpreises zu Buche. Dieser verlor rund 4% in USD, was laut UBS zu einer Gewinnminderung von über 2 Mrd. CHF geführt haben dürfte.
Trügerischer Gewinn
Die UBS-Ökonomen weisen darauf hin, dass die isolierte Betrachtung des Gewinns im ersten Quartal trügerisch sei. Das erfreuliche Resultat sei zu einem guten Teil der Aufwertung des USD zu verdanken. Dieser ist von Januar bis Ende März von USDCHF 0.88 auf 0.94 gestiegen. Aber bereits Mitte April fiel das Wechselkurspaar auf 0.91 zurück, womit die Hälfte des Buchgewinns wieder weg ist. "Wir erwarten bis Jahresende eine weitere Erstarkung des Frankens auf USDCHF 0.89. Damit würde fast der gesamte USD-Währungseffekt wegfallen", so die Experten.
Wichtiger für die Bewertung des mittelfristigen Gewinnpotenzials sei eine Einschätzung der wiederkehrenden Erträge. Hier zeichne sich eine Eintrübung des Ausblicks ab. Zins-, Dividenden- und Negativzinserträge dürften in den kommenden Jahren zurückgehen. "Nach der starken Kursentwicklung ist das Potenzial des Aktienmarktes begrenzt, die Zinsen sind immer noch auf einem sehr tiefen Niveau und für den Franken sehen wir kaum noch starkes Abwertungspotenzial. Das Ertragspotenzial des SNB-Portfolios dürfte künftig eher tiefer liegen, trotz des starken ersten Quartals", schliessen die UBS-Ökonomen ihre Einschätzung.
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