19.12.2024, 10:35 Uhr
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins schon zum fünften Mal in diesem Jahr gesenkt. Und weitere Schritte dürften folgen.
Fallende Kurse und die Franken-Aufwertung haben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im 2022 den grössten Verlust in ihrer 115-jährigen Geschichte beschert. Das Minus liegt bei 132 Milliarden Franken.
Für die Periode von Januar bis September 2022 hatte die SNB einen Verlust von 142,4 Milliarden Franken vermeldet, dieser Negativrekord bleibt Ende Jahr praktisch bestehen. Die Notenbank verzeichnete nach vorläufigen Zahlen 2022 einen Fehlbetrag von 132 Milliarden Franken. Das ist der grösste Verlust in der 115-jährigen Geschichte der Zentralbank. Auf eine Ausschüttung will die SNB daher verzichten.
Im Vorjahr, als ein Gewinn von 26,3 Milliarden Franken zu Buche stand, hatten Bund und Kantone sechs Milliarden Franken erhalten und die Aktionäre 15 Franken Dividende je Aktie. Der bislang grösste SNB-Verlust von 23 Milliarden Franken stammte aus dem Jahr 2015.
Vor allem ihre Fremdwährungsbestände brockten der Notenbank tiefrote Zahlen von 131 Milliarden Franken ein. Das Ergebnis der SNB ist abhängig von Wertschwankungen ihrer rund 800 Milliarden Franken schweren Devisenreserven. Dazu zählen Aktien und Anleihen aus dem Ausland.
Die Notenbank hatte jahrelang Fremdwährungen gekauft, um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Franken zu unterbinden. Der Wert des von der SNB gehaltenen Golds erhöhte sich im vergangenen Jahr um 0,4 Milliarden Franken. Den definitiven Jahresabschluss will die Notenbank am 6. März veröffentlichen.
Auf die Geldpolitik dürfte der immense Fehlbetrag keine Auswirkungen haben. «Die kolossalen Verluste der SNB werden ihre Geldpolitik nicht verändern», sagte Karsten Junius, Ökonom bei J.Safra Sarasin gegenüber Reuters. Die Notenbank SNB hatte wegen des Inflationsdrucks im Juni die Zinswende eingeleitet und den Leitzins 2022 in drei Schritten auf 1,0 Prozent angehoben und weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt.