19.12.2024, 10:35 Uhr
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins schon zum fünften Mal in diesem Jahr gesenkt. Und weitere Schritte dürften folgen.
Der Inflationsschub in den USA besorgt die Währungshüter der Fed. In der jüngsten Sitzung der Notenbank merkten die Mitglieder an, dass es womöglich gerechtfertigt sei, die Zinsen früher oder in einem schnelleren Tempo als bislang erwartet anzuheben. Die forsche geldpolitische Sicht der Notenbanker hat die Märkte überrascht.
Die US-Notenbank (Fed) denkt angesichts des Inflationsschubs über eine womöglich raschere Anhebung der Zinsen nach. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der jüngsten Fed-Sitzung im Dezember hervorgeht, verwiesen die Währungshüter dabei auch auf einen sehr angespannten Arbeitsmarkt. Notenbank-Mitglieder merkten laut Protokoll an, womöglich sei es gerechtfertigt, die Zinsen früher oder in einem schnelleren Tempo als bislang erwartet anzuheben.
Aus Sicht mancher Fed-Mitglieder könnte es zudem sinnvoll sein, mit der Verkleinerung der Notenbankbilanz relativ bald nach dem Start von Zinserhöhungen zu beginnen. Damit würden auslaufende Anleihen nicht mehr ersetzt, was die Anleihenkurse drücken und die Renditen entsprechend erhöhen dürfte. Dies wiederum würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv erscheinen lassen. Durch die umfangreichen Anleihenkäufe war die Fed-Bilanz zuletzt auf rund 8,8 Bio. USD angeschwollen.
Die jüngsten Aussagen der Fed sorgten an den Aktienmärkten für Verunsicherung. Die Sorge vor unerwartet schnell steigenden Zinsen hatte am Mittwoch vor allem an der Technologiebörse Nasdaq einen Ausverkauf ausgelöst. Die stark wachstumsorientierten Tech-Unternehmen gelten als besonders zinssensibel, weil mit höheren Zinsen auch die Finanzierungskosten steigen. Vielen Investoren sitze der "Schock" der US-Notenbank-Protokolle nach wie vor im Nacken, meinen Händler. Gebannt wird nun auf die US-Eröffnung gewartet. "Es wird spannend, ob die Investoren in New York wie üblich die Vortagesschwäche zur 'Schnäppchenjagd' nutzen - oder ob diese nun ausbleibt", sagte ein Börsianer laut der Nachrichtenagentur AWP. Mitentscheidend dafür dürften auch die diversen Konjunkturdaten sein, die am Nachmittag in den USA publiziert werden.