19.12.2024, 10:35 Uhr
Die schwedische Zentralbank hat ihren Leitzins schon zum fünften Mal in diesem Jahr gesenkt. Und weitere Schritte dürften folgen.
Die Nationalbank hat 2021 von der Entwicklung an den Finanzmärkten profitiert und konnte den Gewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Vor allem auf ihren Fremdwährungspositionen hat sie gut verdient. Bund und Kantone erhalten 6 Mrd. Franken.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das Jahr 2021 einen definitiven Gewinn von 26,3 Mrd. CHF aus (Vorjahr: 20,9 Mrd. CHF), wie die SNB am Montag bekanntgab. Bereits Anfang Januar hatte die Nationalbank einen provisorischen Gewinn von rund 26 Mrd. CHF vermeldet, nun hat sie noch weitere Details zu den einzelnen Posten bekannt gegeben.
Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen belief sich auf 25,7 Mrd. CHF (13,3 Mrd. CHF). Die Zins- und Dividendenerträge betrugen 7,0 Mrd. CHF bzw. 3,8 Mrd. CHF. Die Bewertung von Obligationen und Aktien entwickelte sich unterschiedlich. Auf Zinspapieren und -instrumenten resultierte ein Kursverlust von 16,1 Mrd. CHF. Der Kursgewinn auf Beteiligungspapieren und -instrumenten betrug dagegen 37,1 Mrd. CHF. Die wechselkursbedingten Verluste beliefen sich auf insgesamt 6,1 Mrd. CHF.
Der Goldpreis notierte Ende 2021 mit 53'548 CHF pro Kilogramm um 0,1% tiefer als Ende 2020. Auf dem unveränderten Goldbestand von 1'040 Tonnen ergab dies einen Bewertungsverlust von 0,1 Mrd. CHF.
Der Gewinn auf den Frankenpositionen betrug 1,1 Mrd. CHF. Er resultierte im Wesentlichen aus den erhobenen Negativzinsen auf Girokontoguthaben.
Die Bilanz der Nationalbank ist in den letzten Jahren wegen der hohen Devisenkäufe stark angestiegen. Gemäss den neuesten Zahlen lagen sie Ende Februar bei 938 Mrd. CHF. Die Nationalbank strebt eine robuste Bilanz mit hinreichendem Eigenkapital an, um auch mögliche hohe Verluste absorbieren zu können. Daher sind jährliche Zuweisungen an die Rückstellungen für Währungsreserven erforderlich.
Für die Festlegung der Zuweisung in einem Jahr wird das Doppelte des durchschnittlichen nominalen Wachstums des Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten fünf Jahre herangezogen. Damit die Rückstellungen für Währungsreserven auch in Zeiten mit tiefen nominalen BIP-Zuwachsraten ausreichend alimentiert werden, gilt zurzeit eine jährliche Mindestzuweisung von 10% des Bestands am Ende des Vorjahrs, so die SNB.
Da das durchschnittliche nominale BIP Wachstum in den letzten fünf Jahren nur bei 1,6% lag, kommt für das Geschäftsjahr 2021 die Mindestzuweisung von 10% zur Anwendung, was einem Betrag von 8,7 Mrd. CHF entspricht (Vorjahr: 7,9 Mrd. CHF). Die Rückstellungen für Währungsreserven werden dadurch von 87,0 Mrd. CHF auf 95,7 Mrd. CHF steigen.
Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 90,9 Mrd. CHF resultiert ein Bilanzgewinn von 108,5 Mrd. CHF. Dies ermöglicht eine Dividendenzahlung von 15 CHF pro Aktie, was dem im Gesetz festgelegten maximalen Betrag entspricht, sowie eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone von insgesamt 6 Mrd. CHF. Der auszuschüttende Betrag geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve 102,5 Mrd. CHF betragen.