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Grosser «Ausverkauf» bei First Republic

First Republic versucht Vermögenswerte zu verkaufen, der Aktienkurs fällt dramatisch. (Bild Shutterstock/rblfmr)
First Republic versucht Vermögenswerte zu verkaufen, der Aktienkurs fällt dramatisch. (Bild Shutterstock/rblfmr)

Die Aktien der Regionalbank brachen zuletzt um 50 Prozent ein, seit Jahresbeginn sind es 96 (!) Prozent. First Republic könnte erneut auf ein Hilfsprogramm angewiesen sein, um den «Ausverkauf» zu überleben.

26.04.2023, 09:18 Uhr
Notenbanken

Redaktion: sw

Nach den schlechten Quartalszahlen, welche die Bank aus San Francisco vorgelegt hatte, sind die Sorgen um die Stabilität der Bank zurückgekehrt. Das Institut überlegt offenbar, sich von Vermögenswerten im Wert von 50 bis 100 Milliarden Dollar zu trennen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Es soll sich dabei vor allem um Hypotheken und Wertpapiere mit langen Laufzeiten handeln, von denen die First Republic einen höheren Anteil als andere Institute in ihren Bilanzen hält.

Die kalifornische Bank, deren Bilanzsumme bei 233 Milliarden Dollar liegt, hatte sich auf vermögende Kunden fokussiert und war bekannt dafür, ihnen grosse, langlaufende Hypotheken zu günstigen Konditionen auszustellen. Durch die zuletzt deutlich gestiegenen Leitzinsen der Notenbank Fed haben diese Hypotheken jedoch klar an Wert verloren.

Kunden hatten rund um die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) im vergangenen Monat gut 100 Milliarden Dollar von der First Republic abgezogen, wie die Bank mitteilte. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten. Die Abflüsse sind laut CEO Michael Roffler jedoch weitgehend abgeklungen.

Sich von den Vermögenswerten zu trennen könnte den Weg für eine Kapitalerhöhung frei machen, schreibt Bloomberg. Denkbar sei, dass andere Institute die Vermögenswerte der First Republic zu einem Preis kaufen, der über dem derzeitigen Marktwert liegt. Im Gegenzug könnten sie Optionsscheine oder Vorzugsaktien der First Republic erhalten.

«Das ist die einzige Hoffnung für die Bank. Und die Zeit drängt», sagte Karen Finerman, CEO des Hedgefonds Metropolitan Capital Advisors, gegenüber CNBC. «So einen schlimmen Börsentag wie am Dienstag darf es nicht noch einmal geben.» Die Entscheider in Washington wollen eigentlich verhindern, dass es zu einer weiteren Bankpleite kommt.

Unklar ist derzeit noch, ob andere Institute zu einem neuen Rettungspaket für die First Republic bereit wären. Elf grosse Finanzhäuser haben im März bereits Einlagen in Höhe von 30 Milliarden Dollar bei der First Republic geparkt, um das Institut zu stabilisieren und um ein Signal des Vertrauens zu senden.

Kreditprogramm der Fed ist tückisch

Die Fed hat nach der Pleite der SVB und der New Yorker Signature Bank ein neues Kreditprogramm gestartet, um die Regionalbanken zu stützen. Dort können die Institute Anleihen zum Nennwert als Sicherheiten hinterlegen und Kredite erhalten, um ihre Liquidität zu stärken. Auch First Republic hat davon Gebrauch gemacht, wie das Institut mitteilte. Mittelfristig könnte das die Bank jedoch in zusätzliche Schwierigkeiten bringen, warnen Analysten.

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