22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die US-Notenbank bleibt trotz der Aussicht auf massive Corona-Hilfen der neuen Regierung geldpolitisch auf dem Gaspedal. Die Fed sieht keinen Grund, die lockere Geldpolitik anzupassen. Während sie die kurzfristigen Risiken als beträchtlich beurteilt, zeigt sie sich mittelfristig zuversichtlicher.
Die US-Notenbank Fed belässt den Leitzins in einer Spanne von null bis 0,25%. Zugleich wollen die Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell das Tempo ihrer monatlichen Wertpapierkäufe von 120 Mrd. USD zur Stabilisierung der Wirtschaft beibehalten. Für Powell ist klar, dass sich an der US-Geldpolitik so schnell nichts ändern wird: "Wir werden an der sehr lockeren Geldpolitik festhalten, bis wir die Ziele der Vollbeschäftigung sowie der durchschnittlichen Preissteigerung von 2% erreicht haben", erklärte der Chef des Federal Reserve am Mittwochnachmittag nach der Sitzung des Offenmarktausschusses.
Erst wenn "substanzielle weitere Fortschritte" auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erzielt würden, komme ein Drosseln in Frage. Die Corona-Krise laste weiter auf der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt und berge beträchtliche Risiken für den Konjunkturausblick, so die Fed. In den vergangenen Monaten habe sich das Tempo der wirtschaftlichen Erholung bereits verlangsamt. Powell hatte jüngst deutlich gemacht, dass es noch ein langer Weg zur Vollbeschäftigung sein dürfte und zugleich der Debatte über ein frühzeitiges Abschmelzen des Kaufvolumens ein Ende bereitet.
"Der Entscheid kommt nicht überraschend. Zwar macht sich überall Optimismus in Erwartung weiterer geldpolitischer Anreize und Fortschritte bei den Impfungen und damit einer baldigen wirtschaftlichen Erholung breit. Zurzeit kämpft die Wirtschaft jedoch noch erheblich mit der neuesten Welle der Pandemie. Powell wird allerdings genau beobachten, was seine Vorgängerin Janet Yellen, vor kurzem zur Finanzministerin in der neuen Regierung Biden ernannt, fiskalpolitisch stemmen kann. Aber zurzeit ist er nicht bereit, sich auf eine Diskussion über ein Anziehen der Zügel einzulassen", kommentiert James McCann, Senior Global Economist, Aberdeen Standard Investments, den Kurs der Fed.
Die US-Notenbank betonte, die weitere Entwicklung der Wirtschaft werde von der Eindämmung des Virus und dem Fortschritt bei den Impfungen abhängen. Damit erwähnte die Fed erstmals die laufende Coronavirus-Impfkampagne in prominenter Weise. Powell sagte mit Blick auf die hochgradig wirksamen Impfstoffe: "Hinreichend weit verbreitete Impfungen würden es uns ermöglichen, die Pandemie hinter uns zu lassen und zu normalerem Wirtschaftsgeschehen zurückzukehren." Der wirtschaftliche Ausblick für die zweite Jahreshälfte sei daher besser, sagte er.
Der neue US-Präsident Joe Biden hat das Ziel ausgegeben, 100 Millionen Impfungen in 100 Tagen zu verabreichen. Bislang wurden rund 20 Millionen der 330 Millionen Menschen im Land geimpft. Zugleich will Biden im Zusammenspiel mit der Finanzministerin und einstigen Fed-Chefin Janet Yellen ein 1,9 Bio. USD schweres Konjunkturprogramm durch den Kongress bringen, um eine Rezession abzuwenden.