16.12.2024, 11:11 Uhr
EZB-Chefin Christine Lagarde signalisiert, den Einlagezins weiter zu senken. «Wenn die eingehenden Daten weiterhin unsere Grundlinie bestätigen, ist die Richtung klar», sagte Lagarde in Litauen. «Wir gehen davon...
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Zinsniveau im Euro-Raum zum vierten Mal in diesem Jahr gesenkt. Die Währungshüter reduzierten den relevanten Einlagenzins bei ihrer Sitzung erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Beobachter hatten mit diesem Schritt gerechnet.
Angesichts der schwachen Konjunktur im Euro-Raum war in den vergangenen Wochen auch über einen Schritt im Umfang von 50 Basispunkten spekuliert worden. Zuletzt verlagerten sich die öffentlichen Äusserungen aber in Richtung des kleinen Zinsschritts.
Die Notenbank hatte die Zinswende im Juni eingeleitet. Im Juli liess sie das Zinsniveau unverändert, im September und Oktober senkte die EZB die Zinsen jeweils um 25 Basispunkte.
Trotz der vier Senkungen sind die Zinsen noch immer im restriktiven Bereich, sie bremsen die Konjunktur also. Dabei sind die Wachstumsaussichten mau, vor allem für die grossen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich. Nun hat auch die EZB in ihrem Statement den Hinweis gestrichen, dass die Zinsen noch für längere Zeit restriktiv bleiben werden.
Die Aussichten spiegeln sich auch in den neuen makroökonomischen Projektionen wider, die die EZB am Donnerstag turnusmässig vorgelegt hat. Demnach erwartet die Notenbank 2025 nur noch ein Wachstum von 1,1 Prozent. Im September war sie noch von 1,3 Prozent ausgegangen. 2026 soll das Wachstum nun nicht mehr bei 1,5 sondern bei 1,4 Prozent liegen, 2027 bei 1,3 Prozent.