11.12.2025, 09:40 Uhr
Anders als die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) senkt die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins nicht. Die bereits historisch tiefen Zinsen führen jedoch laut Experten zu einer erneut starken Nachfrage...
Die Märkte begrüssen das neue Anreiz-Programm der EZB. Léon Cornelissen, Chefökonom von Robeco, nennt es einen "klugen Schachzug, um die Bankreditvergabe anzukurbeln.
Der Einlagenzinssatz wird auf minus 0,4% gekürzt, während das QE-Programm um 20 Mrd. auf 80 Mrd. Euro ausgeweitet wird. Eine neue Folge von vier Targeted Longer-Term Refinancing Operations (TLTROs) wird im Juni lanciert. Sie erlaubt es wenig liquiden Banken, Kredite direkt bei der EZB aufzunehmen. Die alte TLTRO-Rate wurde von 0% auf minus 0,4% gekürzt und ist somit so gering wie der Einlagenzinssatz selbst.
"Es ist klar, dass die EZB mit einer positiven Überraschung aufwarten wollte, kommentiert Cornelissen. Einer der Kritikpunkte an negativen Zinssätzen sei es, dass sie das Geschäftsmodell der Banken untergraben. Mit negativen TLTROs könne dies kompensiert werden. Wer einen Kredit bei der EZB aufnehme, um das Geld weiter zu verleihen, werde dafür bezahlt. So würden Banken bei der Kreditvergabe subventioniert.
Gemäss Léon Cornelissen waren die weiteren Ankündigungen eine positive Überraschung für die Märkte. Denn erstmals kann die EZB im Rahmen des QE-Programms Unternehmensanleihen ankaufen, die nicht aus dem Banksektor stammen.
Lesen Sie hier den vollständigen Kommentar von Léon Cornelissen (PDF, Englisch).