22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Entgegen der Erwartung der Finanzmärkte hat Chinas Notenbank einen Schlüsselzins nicht angetastet und es stattdessen bei einer Liquiditätsspritze belassen. Sie hielt den Zinssatz für mittelfristige Kredite (MLF) unverändert bei 2,5 Prozent.
Die Zentralbank PBoC führte den Finanzinstituten zugleich netto frisches Geld im Volumen von 216 Milliarden Yuan zu, umgerechnet 25,6 Milliarden Franken. Die Operation diente laut der PBoC dazu, den Bargeldbedarf der Banken vollständig zu decken, um «eine einigermassen üppige Liquidität im Bankensystem aufrecht zu erhalten».
Die Zentralbank hatte jüngst zudem signalisiert, dass sie den Reservesatz für Geschäftsbanken (RRR) für mögliche geldpolitische Lockerungsmassnahmen im Auge hat. Je geringer der RRR ist, desto mehr Spielraum haben die Banken zur Vergaben von Krediten. Da die MLF-Liquiditätsspritze «nicht riesig» ausgefallen sei, dürften die Märkte weiterhin mehrheitlich eine RRR-Kürzung erwarten, sagte der Ökonom Frances Cheung von der OCBC Bank gegenüber Reuters.
Laut kürzlich veröffentlichten Zahlen verzeichnet China die längste Deflationsphase seit 2009, während das Wachstum von Finanzierungen und Krediten im vergangenen Monat hinter den Erwartungen zurückblieb und die Exporte im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2016 zurückgingen.
«Angesichts der schwachen Daten hätte eine Senkung des Schlüsselzinses wahrscheinlich den Yuan untergraben und zu einer ungewollten Währungsschwäche geführt», sagte Robert Carnell, von ING. «Ich habe mich damit abgefunden, dass dies ein weiteres schwieriges Jahr sein wird».
2023 stiegen die Preise nur um durchschnittlich 0,2 Prozent und damit so langsam wie seit 2009 nicht mehr. Damit wurde zugleich das offizielle Inflationsziel der Regierung von rund drei Prozent deutlich verfehlt.