17.12.2024, 10:14 Uhr
M&G meldet die Auflegung des M&G Japan Large Cap Opportunities Fund. Die aktiv verwaltete Aktienstrategie bietet Anlegern Zugang zu den strukturellen Trends, die das langfristige Wachstum der grössten japanischen...
Die erste grüne Anleihe der Schweizer Eidgenossenschaft ging weg wie warme Weggli, freut sich Christopher Radler, Senior Fixed Income Manager der Zürcher Kantonalbank. Und es kommen noch mehr. Die Emissionserlöse dienen unter anderem der Entwicklung erneuerbarer Energien.
Die lang ersehnte Emission der ersten grünen Anleihe der Schweizer Eidgenossenschaft ist soeben emittiert worden. Insgesamt wurden 766 Mio. Franken mit einer Rendite von 1.47% und einer Laufzeit von 16 Jahren (2038) und einem Coupon von 1.5% platziert. Der «grüne Eidgenoss» bester Bonität war laut Christopher Radler heiss begehrt: Die Gebote im Auktionsverfahren lagen bei 974 Mio. Franken, wovon knapp 80% zugeteilt wurden. Das ist der höchste Betrag, den die Eidgenossenschaft in diesem Jahr am Markt aufgenommen hat, betont der Fixed Income Manager. Mit der erstmaligen Emission zähle die Schweiz nun auch zu den Green Bond emittierenden Staaten.
Der Bund hat basierend auf der Staatsrechnung 2021 grüne Staatsausgaben im Umfang von rund 4,5 Mrd. Franken identifiziert. Ein Teil davon nun wird in Form von Green Bonds finanziert. Damit beabsichtigt die Schweizerische Eidgenossenschaft unter anderem den hiesigen Finanzplatz auf eine internationale Spitzenposition für nachhaltige Finanzanlagen zu hieven.
Für die Schweizer Eidgenossenschaft ist der Green Bond eine Premiere. Andere hiesige Institutionen haben diesen Weg bereits beschritten, darunter Banken wie die Zürcher Kantonalbank oder die UBS, die Kantonsspitäler Aarau und Winterthur, Firmen aus dem Versorgungssektor wie etwa BKW und Axpo sowie die Kantone Genf und Basel-Stadt. Der Anteil an Green Bonds im wichtigsten Schweizer Anleihenindex, dem SBI® ESG AAA-BBB, beträgt aktuell 2,8 %.
Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank verlangt im Rahmen des hauseigenen Anlageprozesses vor jeder Anlage in Green Bonds eine unabhängige Zweitmeinung und prüft den Verwendungszweck der aufgenommenen Gelder im Detail. Im Fall des «grünen Eidgenoss» liegt eine Zweitmeinung der Nachhaltigkeitsagentur ISS ESG vor. Diese bewertet den Beitrag zu den folgenden sechs Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen (siehe Tabelle, unten) mit «erheblich». Zudem bestätigt ISS ESG die Übereinstimmung des Frameworks mit den Standards des internationalen Branchenverbands International Capital Market Association (ICMA).
Der grüne Eidgenosse leistet folgenden Beitrag zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN:
Ziel (Nummer) |
Beschreibung |
7 |
Bezahlbare und saubere Energie |
11 |
Nachhaltige Städte und Gemeinden |
13 |
Massnahmen zum Klimaschutz |
14 |
Leben unter Wasser |
15 |
Leben an Land |
17 |
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele |
In der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 erläutert der Bundesrat, welche Schwerpunkte er für nachhaltige Entwicklung in den nächsten zehn Jahren setzen will. Die insgesamt 17 SDGs bilden dabei den Referenzrahmen. Sie sollen einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Entwicklung Rechnung tragen, erklärt Radler.
Im Rahmenwerk für die Emission von grünen Anlagen beschreibt der Bundesrat die Verwendung der Emissionserlöse ausführlich. Dazu zählen etwa die Beschleunigung der Entwicklung erneuerbarer Energien zum Beispiel durch den Bau und den Betrieb der Übertragung und Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energien oder die Verringerung der Abhängigkeit vom Verkehr mit fossilen Brennstoffen durch den Ausbau und die Verbesserung der Bahninfrastruktur.
Green Bonds sind das bekannteste Instrument für nachhaltige Finanzierungen. Analog zu konventionellen Anleihen dienen sie der Fremdkapitalaufnahme. Das erhaltene Kapital muss explizit für die Finanzierung ökologisch nachhaltiger Projekte verwendet werden. Es wurden Richtlinien ausgearbeitet, um sicherzustellen, dass Green Bonds effektiv der Nachhaltigkeit dienlich sind. Es ist von zentraler Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Glaubwürdigkeit grüner Anleihen, dass eine Zweckentfremdung der Investorengelder unbedingt vermieden wird, unerstreicht der Fixed Income-Experte.
Die Green Bond Principles der ICMA helfen, Greenwashing zu identifizieren und zu vermeiden. Emittenten von Green Bonds stehen vor allem dann in der Gunst der Anlegerinnen und Anleger, wenn sie die Mittelverwendung zusätzlich zu den ICMA-Richtlinien durch unabhängige Drittfirmen begutachten lassen.