25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
Laut einem vom Forum Nachhaltige Geldanlagen FNG und der Swiss Sustainable Finance veröffentlichten Bericht wachsen nachhaltige Anlagen überdurchschnittlich. Treiber dafür sei das vermehrte Interesse vonseiten institutioneller Anleger.
Gemäss dem "Schweizer Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2017" (Auszug Studie) erzeichnete das Volumen nachhaltiger Anlagen in der Schweiz eine markante Zunahme von 39% gegenüber dem Vorjahr und beträgt per Ende 2016 CHF266 Milliarden. Dank steigender Bedeutung für Asset Owner ist der Anteil institutioneller Gelder im nachhaltigen Anlagemarkt auf 82% angewachsen. Nachhaltige Fonds machen nun schon 7% des gesamten Fondsmarkts aus.
Der Bericht, der wie schon im vergangenen Jahr gemeinsam vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) und Swiss Sustainable Finance (SSF) erstellt wurde, beleuchtet die Entwicklung des nachhaltigen Anlagemarkts im Detail. Der Anstieg um 39% ist neben organischem Wachstum auch auf eine ausgebaute Beteiligung an der Befragung zurückzuführen. Viele der 10 neu berücksichtigten Asset Owner haben ihre nachhaltigen Investmentaktivitäten im Verlauf von 2016 aufgenommen. Das von institutionellen Investoren verwaltete Vermögen ist unter anderem deswegen im vergangenen Jahr um 89% auf CHF 104,5 Milliarden angestiegen. Die nachhaltigen Investmentfonds haben ebenfalls deutlich um 59% auf CHF 64,2 Milliarden zugelegt, womit ihr Anteil am gesamten Fondsmarkt markant von 4% auf 7% gestiegen ist. Dementgegen stagnierten die Volumina der nachhaltigen Mandate mit 2% Wachstum auf CHF 97,6 Milliarden geradezu. (Infografiken)
"Die Schlechten ausschliessen" als bevorzugtes Selektionsverfahren
Das zunehmende Mainstreaming von nachhaltigen Anlagen wirkt sich auf die gewählten Ansätze aus, die von vielen Investoren auch kombiniert angewandt werden. Der Ausschluss von bestimmten Branchen oder Geschäftspraktiken ist noch immer der am häufigsten gewählte Ansatz, wird er doch auf 67% aller nachhaltigen Geldanlagen in der Schweiz angewendet. Das normbasierte Screening hat den Ansatz der ESG-Integration vom zweiten Platz verdrängt und wird nun bereits für 62% aller nachhaltigen Vermögen angewandt. Viele der neu erfassten Vermögen funktionieren viel eher nach dem Worst-out als nach dem Best-in-Verfahren, erklärt SSF-Geschäftsführerin Sabine Döbeli. Da solche Ansätze aber meist mit einem aktiven Dialog kombiniert werden, kann damit dennoch ein nicht zu unterschätzender Einfluss auf die Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen ausgeübt werden, ergänzt sie.
Menschenrechte bilden das Schwerpunktthema des diesjährigen Marktberichts, was deren wachsender Bedeutung in der Geschäftswelt Rechnung trägt. Als wichtigste Normen in Bezug auf Menschenrechte werden der Global Compact und die ILO-Kernarbeitsnormen angegeben, beschreibt FNG-Vizepräsident Patrick Wirth die Resultate einer Spezialbefragung unter den Studienteilnehmern zu diesem Thema. Während mit 86% ein Grossteil aller befragten Asset Manager Menschenrechtskriterien bei ihren nachhaltigen Produkten anwenden, berücksichtigen fast ein Drittel solche Kriterien auch für ihre Mainstream-Fonds. Als thematische Fallstudie werden im aktuellen Marktbericht ferner die im Verlauf von 2016 aufgenommenen Aktivitäten des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK-ASIR) dargestellt.
Auch im Rahmen der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) spielen nachhaltige Anlagen eine zunehmend wichtige Rolle, ermöglichen sie es doch, nicht nur spezifische nachhaltige Projekte oder Firmen zu fördern, sondern auch in der breiten Wirtschaft eine verstärkte Berücksichtigung von nachhaltigen Standards zu fördern, erläutert SSF-Geschäftsleiterin Sabine Döbeli. Vor diesem Hintergrund sei also auch in Zukunft mit weiterhin hohen Wachstumsraten zu rechnen, eine Erwartung, die übrigens so auch von den Studienteilnehmern geteilt wird.