25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
BASF will ihren eigenen Ökostrom zu produzieren. Wie zuvor VW verzichtet der Konzern auf Subventionen und investieren Milliarden.
Der deutsche Chemiekonzern BASF will sich für die Zukunft ausreichend Grünstrom sichern und plant gemeinsam mit dem Energiekonzern RWE den Bau eines eigenen Windparks. Die Anlage in der Nordsee mit einer Kapazität von zwei Gigawatt soll ab 2030 den Standort Ludwigshafen versorgen, wie die Unternehmen mitteilten. Ein Teil des Stroms soll zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff verwendet werden.
«Wir rechnen bis 2035 mit einer Verdreifachung unseres Strombedarfs. Das entspricht in etwa 15 Prozent der heutigen Windstromproduktion in Deutschland», sagte Konzernchef Martin Brudermüller. Das sei «eine Herkulesaufgabe».
Durch die verschärften Klimaziele der Bundesregierung steht vor allem die Industrie noch mehr unter Druck, sich eigene Quellen für Strom aus erneuerbaren Energien aufzubauen. Bereits Ende April hatte der Autohersteller VW eine ähnliche Kooperation verkündet. Bis zum Jahr 2025 will der Konzern insgesamt 40 Millionen Euro in den Bau neuer Solar- und Windparks in Europa investieren.
Sowohl Volkswagen als auch BASF wollen bei dem Bau der Anlagen auf Subventionen aus der Politik verzichten. Für RWE bieten die Industriekunden dafür die nötige Sicherheit. Sie versprechen, den Strom auch abzunehmen, und sichern so die Finanzierung im Voraus.
Allein BASF ist für einen Ausstoss von 21 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verantwortlich. Noch kommt die Energie allerdings hauptsächlich aus fossilen Quellen. Das soll und muss sich in den kommenden Jahren ändern.
Besonders die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff treibt den Strombedarf der Chemieindustrie nach oben. «Die Wasserelektrolyse für grünen Wasserstoff braucht fünfmal soviel Strom pro Tonne wie die Methan-Elektrolyse», erklärt Brudermüller.
Aktuell verbrauche BASF rund eine Million Tonnen Wasserstoff pro Jahr. Der wird bislang ausschliesslich aus fossilen Quellen hergestellt, soll aber in den kommenden Jahren vermehrt auch aus grünem Strom produziert werden. Dafür hat BASF, gemeinsam mit Linde und dem saudi-arabischen Chemiekonzern Sabic, einen eigenen elektrischen Spaltofen entwickelt. Dafür brauche man jetzt allerdings auch genug Strom aus erneuerbaren Energien, betonte Brudermüller.
Um die neuen Ziele zu erreichen, will der Konzern bis 2030 bis zu vier Milliarden Euro zusätzlich investieren, davon eine Milliarde bis 2025. Nach 2030 werden nach Schätzung des Konzerns noch deutlich höhere Ausgaben von mehr als zehn Milliarden Euro erforderlich sein, um die Emissionen weiter zu reduzieren.
Der erste Teil dieser Investitionen fliesst nun in den Bau des Offshore-Projektes mit RWE, für den BASF fast die Hälfte der Kosten übernehmen will. Inklusive Planung und aller Genehmigungen rechnet RWE mit einer Umsetzung allerdings frühestens in sieben Jahren. Die Inbetriebnahme könne frühestens ab 2030 erfolgen. Dann sollen 80 Prozent des Grünstroms direkt zu BASF gehen.