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US-Zölle drücken auf die Kurse

Donald Trump setzt die angekündigten Zöllen für Waren aus Mexiko, Kanada und China ab sofort in Kraft. (Bild Chip Somodevilla/Shutterstock)
Donald Trump setzt die angekündigten Zöllen für Waren aus Mexiko, Kanada und China ab sofort in Kraft. (Bild Chip Somodevilla/Shutterstock)

Präsident Trump setzt seine Zolldrohungen gegen die beiden Nachbarländer um. Auch China ist betroffen. Die Kurse an den Aktienmärkten in den USA, Asien und Europa fallen.

04.03.2025, 09:45 Uhr
Konjunktur | Regulierung

Redaktion: awp/sw

US-Präsident Donald Trump setzt die angekündigten Zöllen für Waren aus Mexiko, Kanada und China in Kraft. Die Strafmassnahmen auf Waren aus Kanada und Mexiko in Höhe von 25 Prozent gelten ab dem heutigen Dienstag, teilte das Weisse Haus mit. Der Republikaner ordnete ausserdem an, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China auf 20 Prozent zu verdoppeln.

China reagierte umgehend mit Vergeltungszöllen. So will die Volksrepublik Einfuhren von Hühnerfleisch, Mais und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus den USA fortan mit 15 Prozent besteuern, auf Soja und weitere Produkte soll ein Zollsatz von zehn Prozent gelten, wie das chinesische Handelsministerium mitteilte.

Kanada reagiert ebenfalls

Auch Kanadas Premier Justin Trudeau kündigte Gegenmassnahmen an. Kanada werde seinerseits Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, liess er mitteilen. Dies gelte zunächst nur für Waren mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar. Nach 21 Tagen werde diese Zahl auf insgesamt 155 Milliarden Dollar erhöht.

Der «New York Times» zufolge machen die Importe aus Kanada, Mexiko und China zusammen mehr als 40 Prozent aller US-Importe aus. Trump begründet die Zölle gegen Mexiko und Kanada damit, dass die Nachbarländer nicht ausreichend gegen Drogenhandel und illegale Migration an den gemeinsamen Grenzen vorgingen. Peking wirft der Republikaner unter anderem vor, nicht zu verhindern, dass die in China hergestellte Droge Fentanyl in die USA geschmuggelt werde.

Trump nutzt Zolldrohungen regelmäßig als Verhandlungstaktik, um Zugeständnisse in anderen Bereichen zu erzwingen. Der Republikaner hatte in den vergangenen Wochen diverse Zölle angekündigt, einige davon wurden aber direkt wieder ausgesetzt.

So verhielt es sich auch schon einmal mit Zöllen auf Waren aus Kanada und Mexiko. Anfang Februar liess sich Trump nur wenige Stunden vor dem Inkrafttreten der angedrohten Strafzölle auf Zugeständnisse der Nachbarn vor allem bei der Grenzsicherung ein. Dafür schob er die Handelsbeschränkungen für mindestens 30 Tage auf.

Diese Frist lief nun aus. Es bleibt abzuwarten, ob sich Kanada und Mexiko erneut mit Trump einigen können, um die Strafmassnahmen schnell abzuwenden.

Auch die Landwirtschaft gerät ins Visier

Trump brachte am Montag noch weitere Zölle ins Spiel. So stellte der 78-Jährige Zölle auf alle Agrar-Importe in Aussicht. Als Datum für die neuen Zölle nannte er den 2. April. «An die grossartigen Landwirte der Vereinigten Staaten: Macht euch bereit, eine Menge landwirtschaftlicher Produkte zu produzieren, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen», schrieb er.

Offen war, ob die Zölle für Importe aus allen Ländern weltweit gelten sollen oder ob es Ausnahmen für bestimmte Handelspartner geben wird. Das von Trump genannte Datum weist allerdings darauf hin, dass die Agrarzölle im Rahmen der geplanten wechselseitigen Zölle verhängt werden könnten, die Trump ebenfalls für den 2. April angekündigt hatte. Wechselseitige, sogenannte reziproke Zölle bedeuten im Prinzip, dass die USA überall dort Zölle anheben, wo sie derzeit weniger verlangen als ihre Handelspartner.

Preise dürften steigen

Trumps Zollpolitik könnte weitreichende Auswirkungen auf die Verbraucherpreise in den USA haben. Denn die Kosten für hohe Importzölle dürften US-Unternehmen auf die Preise und somit die Verbraucher umschlagen – das könnte die Inflation wieder anheizen. US-amerikanische Firmen können Produkte, die sie aus Kanada, Mexiko oder China beziehen, nicht von heute auf morgen mit heimischer Produktion ersetzen. Trump weist diese Befürchtungen regelmässig zurück.

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