23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März auf das Jahr hochgerechnet um 1,1 Prozent zu, deutlich weniger als die 2 Prozent, welche erwartet worden waren. Im vierten Quartal 2022 hatte es noch ein Plus von 2,6 Prozent gegeben.
Zwar legten die privaten Konsumausgaben mit 3,7 Prozent deutlich zu, während die Exporte sogar um 4,8 Prozent wuchsen. Dafür stiegen die Investitionen der Unternehmen mit 0,7 Prozent nur noch schwach, während die Baubranche angesichts der gestiegenen Zinsen erneut schwächelte.
Die Zahlen waren mit Spannung erwartet worden. Sie zeigen, wie sehr sich die jüngsten Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed auf die Konjunktur ausgewirkt haben. Ökonomen sind sich derzeit uneins darüber, ob in den USA doch noch eine Rezession droht.
Bisher liess sich durch den starken Arbeitsmarkt und die trotz Inflation anhaltende Kauflaune der amerikanischen Verbraucher eine Rezession vermeiden. Doch angesichts der jüngsten Bankenkrise und ersten Entlassungen vor allem im Tech-Sektor werden die mahnenden Stimmen lauter, dass die Wirtschaft vielleicht doch noch schrumpfen könnte.
Der Ökonomie-Professor Justin Wolfers von der University of Michigan gehört zu den Optimisten: «Ich verspreche nicht, dass es keine Rezession geben wird», sagte er gegenüber dem Handelsblatt. «Aber die wirklich gute Nachricht ist, dass das erste Drittel des Jahres 2023 bereits vorbei ist. Und bisher ist die Wirtschaft ganz schön in Schwung gekommen.»
Ralf Umlauf von Heleba sagt gegenüber Reuters: «Das US-Wachstum enttäuscht deutlich, kann sich aber im positiven Bereich halten. Vor allem der Konsum war eine Stütze der Entwicklung, aber auch hier wurde die Konsensschätzung verfehlt. Weiterhin getrübt erscheinen die Perspektiven der Industrie. Zweifelhaft ist zudem, ob die Bauwirtschaft positive Beiträge wird liefern können.»