16.12.2024, 14:30 Uhr
Im laufenden Jahr hat es laut einer Auswertung von Creditreform schon fast ein Viertel mehr Firmenpleiten gegeben als 2023. Dabei kommen auch immer öfters grössere Firmen in die Insolvenz.
Unternehmen mit Sitz in der Schweiz haben 2023 erstmals seit 2018 wieder mehr Mittel in ihre ausländischen Tochterfirmen investiert, als sie abgezogen haben. Zuvor hatten sie jeweils netto Gelder aus dem Ausland zurückgezogen.
Insgesamt investierten Unternehmen mit Sitz in der Schweiz im vergangenen Jahr 49 Milliarden Franken in ihre Tochtergesellschaften im Ausland, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) mitteilte. Zum Vergleich: 2022 hatten sie noch 71 Milliarden Franken abgezogen und 2021 sogar 111 Milliarden Franken.
Die Investitionstätigkeit wurde laut dem SNB-Communiqué durch zwei gegensätzliche Entwicklungen geprägt. So investierten Unternehmen aus der Industrie und aus dem Dienstleistungssektor - ohne ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften - mit 92 Milliarden deutlich mehr im Ausland als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu bauten ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften ihre Direktinvestitionen im Ausland weiter ab und zwar um 43 Milliarden.
Dabei lag der regionale Schwerpunkt bei den schweizerischen Unternehmen auf Europa, wo sie 59 Milliarden Franken investierten. Davon floss der grösste Teil in den Holdingstandorten Zypern (37 Mrd. Franken) und Luxemburg (18 Mrd. Franken), gefolgt vom Vereinigten Königreich (12 Mrd. Franken) und Deutschland (11 Mrd. Franken). Ausserhalb Europas flossen die schweizerischen Direktinvestitionen vorwiegend in die Vereinigten Staaten (15 Milliarden Franken) sowie nach Asien (7 Milliarden Franken). In Mittel- und Südamerika hingegen reduzierten im Inland ansässige Unternehmen ihre Direktinvestitionen (um 23 Milliarden Franken).
Insgesamt betrug der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland 1288 Milliarden Franken (2022: 1319 Milliarden Franken). Dabei verfügten Finanz- und Holdinggesellschaften mit 37 Prozent über den grössten Kapitalbestand im Ausland.
Derweil zogen Investoren aus dem Ausland erneut Mittel aus der Schweiz ab. Das Minus fiel mit 49 Milliarden aber etwas geringer aus als 2022, als es noch bei 63 Milliarden Franken lag. Dabei sahen Finanz- und Holdinggesellschaften mit 40 Milliarden Franken die grössten Abflüsse. Dieser Trend lasse sich seit 2018 beobachten, heisst es in der Mitteilung. Zusammengerechnet lagen sie im Zeitraum 2018 bis 2023 somit bei 560 Milliarden Franken.
Aber auch aus Handels- und Industrieunternehmen zogen ausländische Investoren 2023 Mittel aus der Schweiz ab. Zuflüsse blieben laut SNB die Ausnahme. Sowohl die Versicherungsbranche als auch Transport- und Kommunikationsunternehmen verzeichneten diese.
Insgesamt lag der Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der Schweiz im vergangenen Jahr bei 930 Milliarden. Davon mit 96 Prozent der Löwenanteil auf Beteiligungskapital. Die restlichen 4 Prozent entfielen auf Konzernkredite.
Die von der SNB befragten Schweizer Unternehmen kontrollierten nach eigenen Angaben rund 21 200 Tochtergesellschaften im Ausland. In diesen beschäftigten sie gut 2,5 Millionen Personen, was etwas mehr als die 2,3 Millionen des Vorjahres ist. Der Umsatz wiederum sank auf 869 Milliarden Franken von 902 Milliarden im Jahr zuvor.