23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Laut den Konjunkturforschern der ETH Zürich (KOF) wird der erhoffte Aufschwung der Schweizer Wirtschaft bald Realität. Unterstützung kommt aus Europa.
Die Erholung werde sich ab der zweiten Jahreshälfte zeigen, sagt die KOF voraus. Konkret erwartet sie für das Gesamtjahr 2024 ein Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP, sporteventbereinigt) von 1,2 Prozent, für 2025 dann aber von 1,8 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst.
Der Grund für die sich abzeichnende Erholung ist die Entwicklung in Europa. Laut KOF-Prognose sollte sich die Lage insbesondere in Deutschland, Frankreich und Italien aufhellen. Es sei dort mit steigenden Konsumausgaben und einer erhöhten Investitionstätigkeit zu rechnen.
Die zuletzt unterdurchschnittliche Entwicklung in diesen Ländern hatte die Schweizer Exportwirtschaft bekanntlich gebremst. Nun nehme die Exportdynamik aber wieder zu, so die KOF. Sie rechnet für 2024 mit einem Wachstum der Waren- und Dienstleistungsexporte (ohne Wertsachen) von 2,9 Prozent und für 2025 von 2,7 Prozent. In der Folge dürfte laut den Prognostikern auch die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe nach zuletzt schwachen Quartalen wieder zulegen.
Zusätzliche Unterstützung kommt von der Inflation, welche die KOF nun tiefer sieht (1,3% im 2024, 1,0% im 2025). Diese tiefere Inflation führe voraussichtlich zu Reallohnzuwächsen, welche die Reallohnverlust der letzten beiden Jahre ausgleichen sollten. Der Arbeitsmarkt präsentiere sich derweil noch immer robust, wenn auch nicht mehr gar so dynamisch wie in den letzten drei Jahren.
Die Entwicklung bei der Inflation lässt laut der KOF auch weitere Zinssenkungen durch die Schweizerische Nationalbank zu. Sie erwartet am kommenden Donnerstag eine Senkung des Leitzinses auf 1,25 Prozent und dann im März 2025 auf 1,00 Prozent. Auch dies würde der Wirtschaft helfen.
Wie üblich betont die KOF die Risiken für die Prognose. So könnten unerwartet starke Zweitrundeneffekte der nach wie vor hohen Inflation im Euroraum und den USA den optimistischen Ausblick trüben. Auf der positiven Seite könnte dagegen ein unerwartet starker Rückgang der Inflation in diesen beiden Wirtschaftsräumen die Kaufkraft und den privaten Konsum ankurbeln. Ein Unsicherheitsfaktor seien ausserdem die Kriege in der Ukraine und Nahost.
Beim ausgewiesenen Schweizer BIP sieht die Prognose im übrigen etwas anders aus. Hier lauten die Prognosen auf 1,6 Prozent für 2024 und 1,4 Prozent für 2025. Diese Werte werden allerdings durch grosse Sportanlässe wie den Olympischen Spielen und der Fussball-EM verzerrt. Hintergrund sind die Lizenzzahlungen an die in der Schweiz ansässigen internationalen Sportverbände, welche über den Konjunkturverlauf aber nichts aussagen.