Grossbritannien: Inflation bleibt unverändert hoch

Mit den jüngsten Zahlen wird es immer wahrscheinlicher, dass die Bank of England ihre Zinsen in diesem Jahr nicht weiter senkt. (Bild William Barton/Shutterstock)
Mit den jüngsten Zahlen wird es immer wahrscheinlicher, dass die Bank of England ihre Zinsen in diesem Jahr nicht weiter senkt. (Bild William Barton/Shutterstock)

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im August um durchschnittlich 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Teuerungsrate verharrte damit wie erwartet auf dem Niveau des Julis. Die Insel kämpft mit hohen Raten: In den USA liegt sie bei 2,9 Prozent, in der Euro-Zone bei 2,1 Prozent.

17.09.2025, 09:53 Uhr
Konjunktur | Notenbanken

Redaktion: sw

Die jüngste Entwicklung untermauert die Prognose von Investoren, dass die Bank of England (BoE) ihre Zinsen in diesem Jahr nicht weiter senken dürfte. Sie entscheidet am Donnerstag über ihren geldpolitischen Kurs. Im August hatten die Währungshüter mit hauchdünner Mehrheit für eine Zinssenkung von 4,25 auf 4,00 Prozent gestimmt. Sie prognostizieren, dass die Inflation im September auf vier Prozent steigen und bis zum Frühjahr 2027 über ihrem Zwei-Prozent-Ziel verharren wird.

Kerninflation sinkt minim

Die hohe Teuerung ist auch ein Problem für die britische Regierung. Finanzministerin Rachel Reeves hatte vergangene Woche erklärt, die Regierung müsse sich darauf konzentrieren, die Zentralbank bei der Senkung der Inflation zu unterstützen und zugleich das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Die Inflation bei den Dienstleistungen, die von der Notenbank als Indikator für den inländischen Preisdruck genau beobachtet wird, verlangsamte sich im August von 5,0 auf 4,7 Prozent. Die Kerninflation, bei der die stark schwankenden Energie-, Lebensmittel- und Tabakpreise ausgeklammert werden, sank von 3,8 auf 3,6 Prozent.

Die Bank of England steht vor einem Dilemma: Zwar hat sich der britische Arbeitsmarkt abgeschwächt, übt aber weiterhin Preisdruck nach oben aus. Denn das Lohnwachstum verlangsamte sich zwar, bleibt aber mit 4,8 Prozent bei den Grundgehältern zu hoch für die Notenbank. Gleichzeitig zeichneten offizielle Daten vergangene Woche ein sich eintrübendes Bild der britischen Wirtschaft, die in den drei Monaten bis Juli lediglich um 0,2 Prozent wuchs.

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