23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Die 500 grössten US-Konzerne im S&P haben allein von Oktober 2021 bis Ende September 2022 eigene Anteile für 982 Milliarden Dollar zurückgekauft. Am aktivsten war Apple mit 88 Milliarden Dollar.
Im Jahr zuvor hatten die Konzerne für solche Rückkäufe noch 881 Milliarden Dollar ausgegeben, heisst es in einer Übersicht des Handelsblattes. Mit knapp einer Billion Dollar gaben die US-Konzerne 2022 sechsmal so viel für Rückkäufe aus wie ihre Wettbewerber in Europa. Diese kommen nach Berechnungen der französischen Bank BNP Paribas Exane auf 161 Milliarden Euro.
Die Unternehmen selbst sind damit die mit Abstand grösste Käufergruppe an der Börse. Am meisten Geld für eigene Aktien gab nach Handelsblatt-Berechnungen 2022 der iPhone-Hersteller Apple mit 88 Milliarden Dollar aus, gefolgt von Alphabet mit 60 Milliarden Dollar.
In den vergangenen zehn Jahren waren Aktienrückkäufe in den USA und Europa für rund ein Viertel der Kursgewinne verantwortlich. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Auswertung, die der Vermögensverwalter HQ Trust, das Family-Office der Familie Harald Quandt, für das Handelsblatt erstellt hat.
Mit Abstand am meisten Geld gibt seit Jahren Apple aus: 545 Milliarden Dollar (!) in den vergangenen zehn Jahren. Dadurch verringerte sich die Anzahl der ausstehenden Aktien seit dem Börsengang um ein Drittel. Beim Halbleiterhersteller Intel, der schon sehr viel länger Anteilsscheine erwirbt, reduzierte sich die Anzahl sogar um die Hälfte.
Kritiker sprechen von Bilanzkosmetik: Ein Viertel aller Gewinnsteigerungen erreichten US-Konzerne in den letzten zehn Jahren durch einen höheren Gewinn pro Aktie nur deshalb, weil die Zahl ihrer Aktien durch Rückkäufe kleiner wurde. Der absolute Gewinn hingegen stagnierte oder sank.
Die Zeiten der Null- und Negativzinsen sind vorbei. Firmen, die heute neue Bankkredite und Anleihen brauchen, bezahlen dafür doppelt, dreimal oder viermal so hohe Zinsen wie noch vor einem Jahr. Angesichts der rekordhohen Verschuldung der Unternehmen in Europa und den USA werden die Gewinne künftig stärker als bisher für Zinsen und Schuldentilgung gebraucht.
Aktienrückkäufe sind umstritten, solange es sie gibt. Nach dem Börsencrash und der Weltwirtschaftskrise in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden sie an der Wall Street sogar verboten. Sie manipulierten den Markt, hiess damals die Begründung.
In den USA setzt Präsident Joe Biden nun allerdings zur Finanzierung seines Konjunkturpakets auch auf Steuererhöhungen: Seit diesem Jahr werden auf Initiative seiner Regierung Aktienrückkäufe besteuert.
Zurückgerechnet auf die Rückkäufe im vergangenen Jahrzehnt errechnen sich daraus zusätzliche Staatseinnahmen von rund fünf Milliarden Dollar pro Jahr.