23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Laut dem Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal steigt die Zahl der angeschlagenen Firmen auch in der Schweiz. Von 164 untersuchten Firmen mit mehr 20 Millionen Euro sind demnach knapp 7 Prozent in «finanzieller Notlage».
Die Untersuchung stellt fest, dass die Zahl, der finanziell angeschlagenen Unternehmen in Europa seit der Zeit vor der Pandemie um 20 Prozent gestiegen ist, wobei fast 700 Unternehmen oder 8,4 Prozent von ernsthaften Problemen betroffen sind, die eine Restrukturierung erforderlich machen. Besonders hoch ist der Wert in Irland (14 Prozent), Spanien (11 Prozent) und Deutschland (10 Prozent.
Europaweit wurden demnach 2000 europäische Unternehmen mit schwachen Bilanzen identifiziert, was einem Rekordwert von 27,7 Prozent aller bewerteten Unternehmen entspreche, heisst es in der Mitteilung. Hierin spiegle sich die hohe Verschuldung wider, die Unternehmen während einer langen Phase extrem niedriger Zinsen aufgebaut haben, wobei die Rückzahlungsfähigkeit aufgrund der steigenden Kapitalkosten unter Druck gerät.
Im vergangen Jahr ist die Zahl der Schweizer Firmen in finanzieller Notlage von 4,3 auf 6,7 Prozent gestiegen. Die Zahl der angeschlagenen Firmen ist damit aber immer noch deutlich tiefer als im Corona-Jahr 2020, als rund jedes zehnte Unternehmen in Schieflage war.
Besonders im Konsumgütersektor befinden sich viele Firmen in Europa und auch in der Schweiz in grossen finanziellen Problemen. Als Grund sehen die Autoren die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten: Diese würden aktuell weniger nicht-lebensnotwendige Güter kaufen.
«Die steigenden Zinskosten, der Fachkräftemangel und die allgemeine Stabilität der Weltwirtschaft stellen kurzfristig erhebliche Herausforderungen für Schweizer Unternehmen dar», kommentiert Alessandro Farscaci, Managing Director und Head of Restructuring Schweiz bei Alvarez & Marsal.
In der Studie wurden mehr als 7000 Firmen in Europa und dem Nahen Osten auf ihre Ertrags- und Finanzlage untersucht. Unter diesen waren 164 Unternehmen aus der Schweiz. Berücksichtigt wurden Firmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro.