Deutschland: Inflationsrate steigt stärker

Laut EZB liegen im Währungsraum die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019. (Bild defotoberg/Shutterstock)
Laut EZB liegen im Währungsraum die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019. (Bild defotoberg/Shutterstock)

Die Verbraucherpreise legten im September um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Das geht aus der Schnellschätzung des Statistischen Bundesamts auf Basis vorläufiger Daten hervor. Das ist etwas mehr als erwartet.

30.09.2025, 14:48 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Damit steigt die Inflation in Deutschland zum zweiten Mal in Folge in diesem Jahr. Im August legte sie erstmals im laufenden Jahr zu – auf 2,2 Prozent. «Der Anstieg des Preisniveaus in der grössten Volkswirtschaft im Euroraum kommt nicht unerwartet», sagte Michael Heise, Chefökonom bei HQ Trust. Er erwartet bis Jahresende keinen Rückgang der Inflationsrate unter zwei Prozent. In den vergangenen Monaten lag die Inflation auf Jahressicht stets bei entweder 2,1 oder 2,0 Prozent.

Teurere Lebensmittel

Vor allem beim täglichen Einkauf bemerken Verbraucher Preissprünge. «Höhere Lebensmittelpreise und die anhaltende Teuerung bei den Dienstleistungen verhindern derzeit ein weiteres Absinken der Inflation», sagt Friedrich Heinemann vom ZEW. Nach Daten aus den Bundesländern verteuerten sich im September Obst sowie Molkereiprodukte wie Butter und Milch.

Bundesweit mussten die Menschen im September für Nahrungsmittel 2,1 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Im August hatten die Lebensmittelpreise um 2,5 Prozent zugelegt.

Laut einer aktuellen Analyse von EZB-Ökonomen sind die Lebensmittelpreise in Deutschland seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 37 Prozent gestiegen. Über den Euroraum insgesamt heisst es darin: «Die Lebensmittelpreise bleiben hartnäckig hoch - ein Drittel höher als vor der Pandemie.»

Demnach liegen im Währungsraum die Preise für Rind-, Geflügel- und Schweinefleisch um mehr als 30 Prozent über dem Niveau von Ende 2019. Die Milchpreise sind seither um rund 40 Prozent gestiegen, die Butterpreise um rund 50 Prozent. Kaffee, Olivenöl, Kakao und Schokolade haben sich noch stärker verteuert.

Dienstleistungen deutlich kostspieliger

Das Leben in Deutschland hat sich im September auch in anderen Bereichen verteuert: Die Preise für Dienstleistungen lagen um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Juli und August hatten die Dienstleistungspreise jeweils um 3,1 Prozent angezogen. Deutlich verteuert haben sich den Daten der Statistischen Landesämter zufolge etwa Kfz-Versicherungen sowie Tickets für Busse und Bahnen.

Energie war den Statistikern zufolge im September 0,7 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Im August hatten die Preise noch um 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen.

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