23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Sowohl in den deutschen Städten als auch in ländlichen Regionen setzt sich der Preisverfall bei Wohn-Immobilien fort. Die Preise sanken durchschnittlich um mehr als 8 Prozent. Das war der grösste Rückgang seit 2000.
Wegen der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die hohe Inflation sind Baukredite deutlich teurer geworden. «Der Preisrückgang ist nicht Ausdruck eines Überangebots, sondern allein Ausdruck der verschlechterten Erschwinglichkeit», sagte LBBW-Ökonom Martin Güth gegenüber Reuters. Auch 2024 dürften die Preise von ihrem hohen Niveau aus noch etwas sinken. «Der allergrösste Teil des Rückgangs liegt aber hinter uns», sagte Güth.
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im vergangenen Jahr wegen der schwachen Nachfrage als Folge hoher Bauzinsen in Rekordtempo gefallen. Sie gaben um durchschnittlich 8,4 Prozent im Vergleich zu 2022 nach, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 und zugleich der erste seit 2007. «Von 2008 bis 2022 waren die Wohnimmobilienpreise im Jahresdurchschnitt kontinuierlich gestiegen», hiess es dazu.
Der Verfall setzt sich auch zum Jahresende fort, verlangsamte sich aber: Im vierten Quartal fielen die Preise um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nach minus 10,1 Prozent im dritten Vierteljahr und minus 9,6 Prozent im zweiten Quartal.
Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen wurden Immobilien von Oktober bis Dezember billiger. In den Top-7-Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und Düsseldorf) gaben die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser um 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal nach. Für Eigentumswohnungen mussten 5,8 Prozent weniger gezahlt werden. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Ein- und Zweifamilienhäuser um 6,9 Prozent günstiger zu haben, Wohnungen wurden 2,8 Prozent günstiger.