23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Das Neugeschäft in der deutschen Industrie schrumpfte im Juli um fast 12 Prozent. Das ist deutlich mehr als erwartet, einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 4,0 Prozent gerechnet. Im Juni (+7,6 Prozent) und im Mai (+6,2 Prozent) meldeten die Statistiker noch kräftige Zuwächse, für die vor allem Grossaufträge sorgten - zuletzt insbesondere aus der Luft- und Raumfahrtbranche. Diese fielen diesmal weg.
«Das Bild ist nicht so trüb, wie es auf den ersten Blick aussieht», erklärte der Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner gegenüber Reuters. «Im Vormonat hatten zahlreiche Grossaufträge, darunter einer über rund 900 Flugzeuge für den Hersteller Airbus, das Pendel nach oben ausschwingen lassen.» Dadurch brach das Neugeschäft im sogenannten sonstigen Fahrzeugbau im Juli um 54,5 Prozent ein.
Bereinigt um diese Grossaufträge legte die Aufträge im Juli sogar zu, wenn auch nur um 0,3 Prozent. Im weniger stark schwankenden Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Mai bis Juli um 3,1 Prozent höher als von Februar bis April.
«Eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur lässt sich daraus angesichts des eingetrübten Geschäftsklimas und der schwachen Weltkonjunktur aber nicht ableiten», erklärte das Bundeswirtschaftsministerium dazu.
Die Bestellungen aus dem Inland gaben im Juli um 9,7 Prozent zum Vormonat nach. Steigende Zinsen und hohe Energiepreise dämpfen derzeit die Nachfrage der heimischen Wirtschaft. Die Auslandsnachfrage nahm sogar um 12,9 Prozent ab, die aus der Euro-Zone dabei um 4,1 Prozent.