22.11.2024, 08:36 Uhr
Von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in einer zweiten Schätzung mitteilte. Ende Oktober hatte die Behörde anhand vorläufiger Daten...
Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 3,4 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Besonders drastisch war der Rückgang in der Autobranche.
Dennoch zog die Produktion im ersten Quartal wegen der kräftigen Zuwächse im Januar und Februar insgesamt noch an, und zwar um 2,5 Prozent zum Vorquartal. «Der deutliche Rückgang der Industrieproduktion ist auch eine Gegenbewegung zu den starken Anstiegen zuvor – etwa in der Autoindustrie», sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber dem Handelsblatt. «Aber im Trend dürfte die Produktion in den kommenden Monaten weiter etwas fallen.»
Die Industrie allein stellte im März 3,3 Prozent weniger her als im Vormonat. Einen besonders grossen Anteil am Rückgang hatte die Autobranche: Hier brach die Produktion um 6,5 Prozent zum Vormonat ein. Die Maschinenbauer stellten 3,4 Prozent weniger her. Die besonders energieintensiven Wirtschaftszweige fuhren ihren Ausstoss fast durchweg herunter, darunter die Chemie-Industrie mit minus 2,0 Prozent, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium.
Die Baubranche meldete einen Produktionsrückgang von 4,6 Prozent. Ihr machen höhere Zinsen und Materialkosten zu schaffen, wegen denen sich viele Projekte nicht mehr lohnen. Die Energieversorger fuhren ihre Erzeugung dagegen um 0,8 Prozent nach oben.
Der deutschen Industrie droht ein schwieriges Jahr angesichts steigender Zinsen. «Der allgemeine Zinsanstieg dürfte Investitionspläne bremsen», sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. Das Neugeschäft brach im März so stark ein wie seit der Hochphase der Corona-Krise vor drei Jahren nicht mehr: Die Aufträge sanken um 10,7 Prozent zum Vormonat.