Deutsche Industrie-Produktion fällt stärker als erwartet

Die Probleme der Autoindustrie zeigen sich im Juni deutlich. (Bild Bogdan Vacarciuc/Shutterstock)
Die Probleme der Autoindustrie zeigen sich im Juni deutlich. (Bild Bogdan Vacarciuc/Shutterstock)

Die Industrie in Deutschland leidet vor allem unter der Schwäche der Autoindustrie. Der Rückgang im Juni fällt noch grösser aus als von den Analysten erwartet.

07.08.2025, 09:33 Uhr
Konjunktur

Redaktion: sw

Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. «Damit erreichte die Produktion im Produzierenden Gewerbe den niedrigsten Stand seit Mai 2020, als die Produktion infolge der Corona-Pandemie eingebrochen war», erklärten die Statistiker. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet.

Die negative Entwicklung der Produktion im Juni ist laut den Behörden vor allem auf die Rückgänge im Maschinenbau (kalender- und saisonbereinigt -5,3 Prozent zum Vormonat), in der Pharmaindustrie (-11,0 Prozent) und in der Nahrungsmittelindustrie (-6,3 Prozent) zurückzuführen. Positiv wirkte sich hingegen der Zuwachs bei der Energieerzeugung (+3,1 Prozent) aus.

Im zweiten Quartal gab das Produktionsvolumen mit einem Minus von 1,0 Prozent gegenüber dem ersten Quartal insgesamt nach, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Grund dafür waren demnach sowohl Rückgänge in der Industrie als auch im Baugewerbe. Die Energieproduktion konnte auch aufgrund der Ausweitung der Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen hingegen deutlich zulegen.

Keine Impulse zu erwarten

«Die schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal dürfte teilweise Ausdruck einer Gegenbewegung zu den Vorzieheffekten im Zusammenhang mit den angekündigten Zollerhöhungen sein, die die wirtschaftliche Entwicklung im exportintensiven produzierenden Gewerbe zu Jahresbeginn positiv beeinflusst hatten», erklärte das Ministerium.

«Angesichts der durch die erhöhten US-Zölle verschlechterten handelspolitischen Rahmenbedingungen und der zuletzt gedämpften Industriegüternachfrage von Seiten der Länder ausserhalb des Euroraums sind auch zu Beginn des dritten Quartals keine Impulse für einen dauerhaften Aufschwung der Industriekonjunktur absehbar.»

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