22.11.2024, 08:36 Uhr
Von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in einer zweiten Schätzung mitteilte. Ende Oktober hatte die Behörde anhand vorläufiger Daten...
Die Ausfuhren stiegen 2022 vorab dank höheren Preisen auf einen neuen Rekordwert. Im Dezember gab es allerdings einen überraschenden Einbruch.
Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren im Gesamtwert von gut 1564 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von um 14,3 Prozent übertroffen.
Allerdings erklärt sich die Steigerung auch durch die deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Monate. Diese trieben den Wert der Ausfuhren wie der Einfuhren nach oben. Genau beziffern lassen sich die Effekte nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Aussenhandel erheben.
Die Einfuhren nach Deutschland stiegen wegen der hohen Energiepreise im Gesamtjahr 2022 noch kräftiger als die Ausfuhren: Die Importe lagen mit 1488,1 Milliarden Euro um 24,3 Prozent über dem Wert des Vorjahres.
Das Jahr 2022 endete für den deutschen Aussenhandel allerdings schwach: Im Dezember brachen die Exporte zum Vormonat um 6,3 Prozent ein, die Importe gaben um 6,1 Prozent nach. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 3,3 Prozent gerechnet.
Im Dezember verringerten sich die Ausfuhren in die EU-Staaten gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent und die Importe aus diesen Staaten um 4,8 Prozent. Gegenüber November nahmen die Exporte in Länder ausserhalb der EU um 9,1 Prozent und die Importe von dort um 7,4 Prozent ab. Die meisten deutschen Exporte gingen dabei zum Jahresende in die USA. Dorthin wurden allerdings zehn Prozent weniger Waren ausgeführt als im November. Damit nahmen die Exporte in die Vereinigten Staaten auf 12,3 Milliarden Euro ab. Die Ausfuhren nach China sanken um 14,2 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro, die Exporte nach Grossbritannien gingen sogar um 24,3 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück.
Die Bundesregierung rechnet mit einem schwierigen Jahr für die Exporteure. Die Ausfuhren dürften 2023 nur noch um 2,2 Prozent wachsen, wie aus dem Jahreswirtschaftsbericht hervorgeht. Die «verhaltene Entwicklung der Weltwirtschaft» dämpfe die Aussichten der deutschen Exporteure auf den internationalen Absatzmärkten zunächst.