22.11.2024, 08:36 Uhr
Von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in einer zweiten Schätzung mitteilte. Ende Oktober hatte die Behörde anhand vorläufiger Daten...
Das chinesische Bruttoinlandsprodukt legte im Jahresvergleich im ersten Quartal um 4,5 Prozent zu, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 4 Prozent gerechnet.
Im Vergleich zum Vorquartal wuchs das BIP im Januar und März um 2,2 Prozent, was den Erwartungen der Analysten entspricht und über dem revidierten Anstieg von 0,6 Prozent im Vorquartal liegt. «Die besser als erwartet ausgefallenen Wirtschaftsdaten zerstreuen die Befürchtungen einer schwachen Erholung, aber sie zeigen auch keine starke Erholung», sagte Tao Chuan, Analyst beim Broker Soochow Securities in Peking.
Die gleichzeitig veröffentlichten separaten Konjunkturdaten für März zeigten, dass sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze auf 10,6 Prozent beschleunigte und damit ein Zweijahreshoch erreichte. Die Fabrikproduktion wuchs mit 3,9 Prozent ebenfalls, lag aber knapp unter den Erwartungen. Die Umsätze in der Hotellerie und Gastronomie stiegen zwischen Januar und März um kräftige 13,6 Prozent. Die Anlageinvestitionen wuchsen zwischen Januar und März nur um 5,1 Prozent und lagen damit unter den Erwartungen der meisten Experten.
Besonders markant war der Rückgang bei den Investitionen im Immobiliensektor. Sie schrumpften zwischen Januar und März um 5,8 Prozent und damit stärker als zwischen Oktober und Dezember 2022. «Ein komplexes internationales Umfeld und eine nicht ausreichende Nachfrage im Inland deuten darauf hin, dass das Fundament der wirtschaftlichen Erholung noch nicht solide ist», sagte Fu Linghui vom Nationalen Statistikamt bei der Präsentation der Wirtschaftsdaten in Peking.
Zwar sank die Arbeitslosenquote in den Städten im März leicht auf 5,3 Prozent, doch die Jugendarbeitslosigkeit stieg erneut. Im März lag die Quote bei den 16- bis 24-Jährigen bei 19,6 Prozent. Im Februar hatte sie noch 18,8 Prozent betragen.
«Der Konsum ist stark, was zeigt, dass die Nachfrage anzieht, aber wir sehen auch, dass strukturelle Probleme bei der Jugendarbeitslosigkeit, den Immobilieninvestitionen und dem Vertrauen in den privaten Sektor fortbestehen», erläuterte Tao. Enttäuschend sei vor allem, dass die Immobilieninvestitionen trotz stützender politischer Massnahmen im ersten Quartal gesunken seien.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) traut der Volksrepublik in diesem Jahr wegen der Erholung von der Corona-Pandemie ein Wachstum von 5,3 Prozent zu, nachdem es 2022 lediglich zu einem Plus von drei Prozent gereicht hatte. 2024 soll es mit 4,9 Prozent einen ähnlich kräftigen Zuwachs geben.