23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Der Schweizer Finanzsektor hat für die Schweizer Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt immer noch eine hohe Bedeutung. Mittelfristig werden die Banken jedoch Stellen verlieren, während Versicherungen neue Jobs schaffen, heisst es in einer Studie.
Im Jahr 2022 betrug die Bruttowertschöpfung des Finanzsektors 101,1 Milliarden Franken, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics in seiner jährlichen Erhebung zur Bedeutung der Branche mitteilte. Der Anteil an der gesamten Schweizer Bruttowertschöpfung lag damit bei 13,3 Prozent. Zudem waren knapp 450'000 Vollzeitstellen mit der Finanzbranche verbunden, was rund 10 Prozent aller Stellen in der Schweiz entspricht.
Die direkte Wertschöpfung des Finanzsektors - ohne Berücksichtigung von Zulieferern oder den Konsumausgaben der Angestellten - lag bei rund 71 Milliarden Franken. Damit ist es nach dem Grosshandel (88,7 Milliarden Franken) und der öffentlichen Verwaltung (77,6 Milliarden Franken) der drittgrösste Sektor in der Schweiz.
Auch bei den Steuern spielt der Finanzsektor eine wichtige Rolle. So summieren sich die direkten und indirekten Steuerzahlungen 2022 laut der Studie auf 18 Milliarden Franken. Mit einbezogen sind dabei auch Finanzmarktbezogene Steuern wie Mehrwertsteuer, Verrechnungssteuer oder Stempelabgabe. Der Anteil liegt damit bei fast 12 Prozent des gesamten Steueraufkommens von Bund, Kantonen und Gemeinden.
In ihrer Prognose für das laufende Jahr gehen die Studienautoren von einem leichten Rückgang der Wertschöpfung im Finanzsektor aus. Ein recht deutliches Minus bei den Banken werde dabei jedoch durch eine gute Entwicklung bei den Versicherungen fast wieder kompensiert. Für 2024 wird dann für den gesamten Sektor wieder ein Plus von 3,1 Prozent prognostiziert.
Im Bankensektor allein soll die Wertschöpfung dieses Jahr um 3,4 Prozent sinken. Dies liege etwa in geringeren Dienstleistungsexporten und einem Rückgang der verwalteten Vermögen begründet, heisst es. 2024 werden sich die Banken der Analyse zufolge mit einem Wachstum von 4,0 Prozent wieder vom Einbruch erholen.
Dagegen sollen Versicherungen 2023 von steigenden Prämienvolumen profitieren. Für das laufende Jahr rechnen die Analysten mit einem Plus bei der Wertschöpfung von 3,3 Prozent, auch 2024 soll es mit 3,0 Prozent weiter nach oben gehen.
Bei der Beschäftigtenentwicklung der Banken erwarten die BAK-Ökonomen im laufenden Jahr ein leichtes Plus von 0,7 Prozent, vor allem durch einen Ausbau im IT-Bereich. Ab 2024 soll sich dann aber die Integration der CS in die UBS negativ auswirken. Erwartet wird dann ein Rückgang der Vollzeitstellen um 0,8 Prozent, der in den Jahren 2025 bis 2028 mit einem Minus im Schnitt von 0,6 Prozent weitergehen dürfte.
Deutlich besser sieht es bei den Versicherungen aus. Hier rechnen die Analysten mit 1,9 Prozent mehr Vollzeitstellen in diesem Jahr und 1,3 Prozent im kommenden Jahr. Von 2025 bis 2028 sollen die Vollzeitstellen im Schnitt dann um 0,6 Prozent zunehmen.