Trend zu langen und ultralangen Laufzeiten

Lange Hypothekarverträge werden immer beliebter. (Bild: Shutterstock.com/Min C. Chiu)
Lange Hypothekarverträge werden immer beliebter. (Bild: Shutterstock.com/Min C. Chiu)

In den ersten Monaten des neuen Jahres dürften die Hypothekarzinsen in der Bandbreite des Vorquartals schwanken. Zurzeit findet laut Comparis eine Marktverschiebung in längere Laufzeiten statt.

03.01.2022, 11:56 Uhr
Immobilien

Redaktion: rem

Die Richtzinsen von Festhypotheken zogen zu Beginn des vierten Quartals 2021 wegen Inflationsängsten deutlich an. Als im November allerdings Befürchtungen aufkamen, das Wirtschaftswachstum könnte sich empfindlich abkühlen, sanken die Hypothekarzinsen wieder, teilweise sogar auf Quartalstiefstwerte. Das zeigen die Daten von HypoPlus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe.

Anziehender Zinstrend erst in der zweiten Jahreshälfte

Gemäss der im Dezember von Comparis publizierten Jahresprognose dürften sich die Hypothekarzinsen im Frühjahr 2022 in der Bandbreite des Vorquartals bewegen. Ein leichter Aufwärtsdruck bei den Hypothekarzinsen zeichnet sich laut den Comparis-Experten erst für die zweite Jahreshälfte ab.

Die im letzten Quartal beobachtbare Bevorzugung langer und sogar ultralanger Laufzeiten (15 Jahre) dürfte auch im 2022 anhalten. "Der Grund für die wachsende Beliebtheit langer Hypothekarverträge ist nicht nur der erwartete leichte Zinsanstieg in der zweiten Jahreshälfte, sondern auch eine Innovation im Hypothekarmarkt: Einzelne Hypothekarinstitute haben die Vorfälligkeitsentschädigung abgeschafft", erklärt Comparis-Finanzexperte Leo Hug. Zusammen mit gesunkenen Zinssätzen (1,15% im 3. Quartal, 1% per Ende 4. Quartal) führe das zu einem starken Nachfrageanstieg. HypoPlus vermittelte im 4. Quartal 2021 mehr 15-jährige Festhypotheken als in den drei vorherigen Quartalen zusammen.

Saron-Hypothek verliert einen Wettbewerbsvorteil

Mit dem Wegfall der Vorfälligkeitsprämie verlieren laut Comparis kurzfristige Laufzeiten und namentlich die Saron-Hypotheken den Wettbewerbsvorteil höherer Flexibilität. Sie kosten derzeit zwar nur 0,37%. Sie hätten aber den Nachteil mangelnder Budgetsicherheit. Als Alternative dazu werden auf dem aktuell noch tiefen Zinsniveau Festhypotheken über 10 Jahre für 0,74% angeboten. Ultralange 15-jährige Hypotheken und damit eine sehr lange Budgetsicherheit gebe es teils schon um die 1%. Beide Laufzeiten böten ausgewählte Hypothekarinstitute ohne Vorfälligkeitsentschädigung an.

Bei den Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund 50 Hypothekarinstituten. Die von Comparis tatsächlich ausgehandelten Abschlüsse liegen laut eigenen Angaben deutlich tiefer. So beträgt zurzeit der beste Zins für eine durch Comparis vermittelte zehnjährige Festhypothek 0,74%, während der Richtzins bei 1,18% liegt.

Quelle: Comparis
Quelle: Comparis
Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

Value versus Growth: Wo liegt das Potenzial?

Im Interview erläutern Anthony Bailly und Vincent Imeneuraët,...

Advertorial lesen
Werbung
Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung