Hypothekarzinsen: Für weiteren Zinsrutsch fehlt Konkurrenzdruck
Die Hypothekarzinsen bleiben auch in den kommenden Monaten auf tiefem Niveau. (Bild: Shutterstock.com/Pixeljoy)
Die Seitwärtsbewegung der Hypothekarzinsen hat sich auch im dritten Quartal 2020 fortgesetzt. Die Zinsen von kürzeren und längeren Laufzeiten haben sich weiter angenähert. Geldmarkthypotheken sind momentan gleich günstig wie fünfjährige Hypotheken. Das zeigt das Comparis-Hypobarometer für das 3. Quartal 2020.
06.10.2020, 11:33 Uhr
Redaktion: rem
Die Hypothekarzinsen zehnjähriger Festhypotheken bewegten sich von Juli bis September 2020 in einem engen Band zwischen 1,05 und 1,12%. Gemäss dem Comparis-Hypobarometer für das 3. Quartal 2020 setzt sich damit die Seitwärtsbewegung des Vorquartals fort. Die Hypothekarzinsen mittlerer und kürzerer Laufzeiten zeigen eine ähnliche Entwicklung. Die Corona-Pandemie sorgte im vergangenen März zwar für etwas Aufwärtsdruck. Dieser hat sich aber wieder abgebaut. "Die Hypothekarzinsen werden auch in den kommenden Monaten auf tiefem Niveau stagnieren. Es fehlt unter anderem an Konkurrenzdruck für einen weiteren signifikanten Rückgang", sagt Comparis-Finanzexperte Frédéric Papp.
Pensionskassen und Versicherer hätten ihr Hypothekargeschäft teils aggressiv ausgebaut und die Hypothekarzinsen ins Rutschen gebracht. Banken offerierten mittlerweile ähnlich tiefe Hypothekarzinsen wie Pensionskassen oder Versicherer. Der Hunger nach zusätzlichen Hypothekargeschäften sei zudem sowohl bei Pensionskassen als auch bei Versicherern mehr oder minder gestillt, so Papp.
Die Mehrheit der Banken finanziert das Hypothekargeschäft mit Spareinlagen. Die Gelder werden in der Regel zu 0% verzinst. Der Experte meint, dass die Hypothekarzinsen in etwa auf dem heutigen Zinsniveau verharren werden, solange Banken die Negativzinsen nicht einer breiten Masse weitergeben. Davor würden sie sich aber hüten, da die Angst vor einem Bankrun schlicht zu gross sei.
Enge Zinskluft zwischen Hypothekarlaufzeiten
Die Richtzinsen kurz-, mittel- und langfristiger Festhypotheken sind im Vergleich zum Vorquartal leicht gesunken, wie nachfolgende Tabelle zeigt. Die Differenz zwischen einer zehnjährigen und einer fünfjährigen Festhypothek beträgt per Ende September 14 Basispunkte. Eine fünfjährige Festhypothek ist nur um 5 Basispunkte teurer als eine zweijährige.
Richtzinsen geben Durchschnittswerte wieder. Daten des unabhängigen Hypothekarvermittlers und Comparis-Partnerservice HypoPlus zeigen: Wer gut verhandelt oder verhandeln lässt, bekommt deutlich tiefere Zinssätze. Eine zehnjährige Festhypothek im ersten Rang gibt es aktuell ab 0,59%, eine fünfjährige ist für 0,54% zu haben. Letztere ist somit in etwa gleich teuer wie eine Libor- bzw. Saronhypothek.
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