Notenbanken wollen Tokenisierung nutzen

Strukturelle Hindernisse besonders im grenzüberschreitenden Verkehr könnten abgebaut werden. (Bild: Shutterstock.com/metamorworks)
Strukturelle Hindernisse besonders im grenzüberschreitenden Verkehr könnten abgebaut werden. (Bild: Shutterstock.com/metamorworks)

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und sieben Zentralbanken haben zusammen mit dem Privatsektor ein Projekt angekündigt. Seine Aufgabe es ist zu untersuchen, wie durch die Tokenisierung die Funktion des Geldsystems verbessert werden kann. Am Projekt beteiligt ist auch die Schweizerische Nationalbank.

03.04.2024, 17:02 Uhr
Fintech | Notenbanken

Redaktion: hf

Am Projekt mit dem Namen Agorá («Marktplatz» auf Griechisch) beteiligen sich die Banque de France (stellvertretend für das Eurosystem), die Bank of Japan, die Bank of Korea, die Banco de México, die Schweizerische Nationalbank, die Bank of England und die Federal Reserve Bank of New York.

Einer Mitteilung der SNB zufolge beabsichtigen die Notenbanken eine Kooperation mit zahlreichen Finanzunternehmen aus dem Privatsektor, wobei das Institute of International Finance (IFF) als Bindeglied fungieren soll.

Das Projekt baut auf dem von der BIZ vorgeschlagenen Konzept des Unified Ledger auf und wird untersuchen, wie sich tokenisierte Kundeneinlagen bei Geschäftsbanken und tokenisiertes Zentralbankgeld für Finanzinstitute nahtlos in eine programmierbare zentrale Finanzplattform mit öffentlich-privatem Charakter integrieren lassen.

Dies, so das Communiqué, «könnte die Funktionsweise des Geldsystems verbessern und mit Smart Contracts und Programmierbarkeit neue Lösungen bieten, dabei aber die Zweistufigkeit des Systems erhalten.»

Smart Contracts können neue Abwicklungsweisen und Transaktionsarten erschliessen, die heute nicht durchführbar oder sinnvoll sind. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten, was Unternehmen und der breiten Bevölkerung zugutekommt.

Diese grosse Kooperation von öffentlichen und privaten Institutionen bezwecke «die Überwindung von strukturellen Herausforderungen im heutigen Zahlungsverkehr, die insbesondere bei grenzüberschreitenden Zahlungen auftreten: unterschiedliche rechtliche, regulatorische und technische Anforderungen, Betriebszeiten und Zeitzonen», heisst es von Seiten der Projektmitglieder.

Zu diesen Herausforderungen zählen auch Kontrollen, zum Beispiel bezüglich Geldwäscherei und Kundenidentifikation, die heute bei Beteiligung mehrerer Intermediäre oft für die gleiche Transaktion mehrmals wiederholt werden.

Beabsichtigt ist die Teilnahme mehrerer regulierter privater Finanzinstitute aus jedem Währungsraum der sieben Zentralbanken. Genauere Anweisungen und Anforderungen würden zu gegebener Zeit kommuniziert. Die Mitgliedschaft beim IIF sei keine Bedingung für die Teilnahme, erklären die Initianten.

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