InsurTech17: Digitalisierung schreitet voran

Bild: Finance 2.0, Facebook
Bild: Finance 2.0, Facebook

Die "InsurTech17 - The Insurance Revolution" in Zürich zeigt: Die "alte" Versicherungswelt steht vor grossen Herausforderungen, denn der neue Versicherungsagent ist virtuell. Start-ups greifen diesen Trend in verschiedenen Bereichen auf.

26.10.2017, 15:22 Uhr
Fintech

Redaktion: hgr

Die Finance 2.0 hat am 24. Oktober 2017 zur "InsurTech17 – The Insurance Revolution" in Zürich ins Kosmos Kino eingeladen. Rund 160 Teilnehmer lauschten, adäquat mit Popcorn im Schoss, den Vorträgen. Wie dem, des Start-ups "Spearhead", welches in Zusammenarbeit mit Accenture eine Lösung für Autoversicherer entwickelt. Ihr System soll in Zukunft Daten über das Fahrverhalten des Lenkers speichern und damit eine spezifische Risikobeurteilung des Fahrers ermöglichen, was die Prämienberechnung beeinflussen könnte. Der Autofahrer erhält zudem ein Feedback, zum Beispiel über seine Brems- oder Beschleunigungsvorgänge, seine Geschwindigkeitsübertretungen etc., und kann damit sein Verhalten im Strassenverkehr beurteilen, beziehungsweise verbessern. Auch im Schadensfall könnte das Fahrzeug den Schaden selbst analysieren und entsprechende Werkstätten zur Reparatur empfehlen.

Der digitale Gesundheits-Check
Die AXA Group blickt über die Krankenversicherungsbeiträge hinaus. Indem sie vom reinen Kostenübernehmer zum Partner des Kunden werden will, um ihn zu unterstützen, ein gesünderes Leben zu führen. Smartphones haben unser Leben revolutioniert. Die Zukunft gehört der digitalen Gesundheit. In Deutschland bietet AXA bereits mit PRECIRE eine voll digitalisierte VoiceCheck-Depressions-Behandlung an. Der Kunde spricht für circa zehn Minuten mit einem Roboter, der Fragen stellt. PRECIRE ist in der Lage mit einer 80%igen Treffsicherheit zu diagnostizieren, ob der Voice-Tester an einer Depression leidet oder gefährdet ist, eine Depression zu entwickeln. Über 40'000 Parameter werden analysiert, es wird ein Bericht erstellt und falls notwendig, wird der Patient zu einer Online-Therapie eingeladen.

Blockchain für Versicherungen
Das Start-up "Etherisc" stellte eine universelle Plattform, aufbauend auf der Ethereum-Blockchain-Technologie, für Versicherungen vor. Mit "Smart Contracts" können Risiko, Prämienberechnung und Schadensabwicklung kostengünstig automatisiert werden. Einen Prototyp besteht bereits: Eine Versicherung gegen Flugverspätung. Etherisc sieht noch einige Hürden, sowohl in juristischer, als auch in regulatorischer Hinsicht vor sich. Serienreife für diese Plattform wird für 2019 angestrebt.

Die diesjährige "InsurTech" zeigte auf, dass sich die Versicherungswirtschaft, wenn auch in schweizerischer Gründlichkeit langsam, aber sicher und ernsthaft mit der Digitalisierung auseinander setzt.

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