Studie zeigt: „Grünes Gold“ ist eine interessante Alternative zu herkömmlichen Anlagen

Die Preise für Agrarrohstoffe wie Getreide, Kaffee, Baumwolle oder Zucker zogen in den letzten Jahren allgemein an. Gründe dafür sind die wachsende Nachfrage in den Schwellenländern und die Unwetterkatastrophen, die auch für die nächsten Jahre vorhergesagt werden. Anlagen im „grünen Gold“, wie die Agrarrohstoffe oft genannt werden, könnten daher die Performance im Anlageportfolio verbessern.

12.12.2011, 08:01 Uhr
ETF

Redaktion: sek


Informierte Investoren, die gezielt in „grünes Gold“ investieren, können unter Umständen von Diversifizierungseffekten profitieren. Diesen Schluss legt eine umfassende Studie des britischen Anbieters ETF Securities (ETFS) nahe, die die Entwicklung von Agrar-Anlageprodukten und Aktien in Schwellenländern in Beziehung setzt. ETF Securities ist die Nummer vier in Europa mit Exchange Traded Products (ETPs) und einer der innovativsten Anbieter dieser boomenden Anlageinstrumente.

„Der starke Aufwärtstrend in den Preisen der Agrargüter dürfte sich fortsetzen. Die Lagerbestände sind unterdurchschnittlich tief, und viele Schwellenländer haben Mühe, den schnell ansteigenden Nahrungsmittelbedarf ihrer Bevölkerung zu befriedigen“, erklärt Daniel Wills, Senior Analyst bei ETF Securities (UK) Limited in London und Autor der Studie „Landwirtschaft und die Schuldenkrise – Grünes Gold?“.

In seiner Studie hat Wills untersucht, wie sich die Preise von Agrargütern wie Weizen, Korn, Mais, Kaffee, Kakao, Zucker, Baumwolle und Sojabohnen sowie die Rendite für Anlagen in diesen Waren (Commodities) über die letzten Jahre entwickelt haben. Nach starken Anstiegen in den Jahren 2007 und 2008 sind deren Preise in der Schuldenkrise ebenfalls gesunken, etwa im Gleichschritt mit jenem von Gold. Dies hat zur Frage geführt, ob die Preise der Agrargüter sich weiterhin relativ unabhängig von Konjunkturzyklen bewegten.

Krisenresistente Anlage
Wills kam zum Schluss, dass die Preise für Agrargüter – beziehungsweise Anlageinstrumente darauf wie ETPs (Exchange Traded Products) - sich in der Krise als „erstaunlich widerstandskräftig“ erwiesen haben, dies im Vergleich zu den Rückschlägen an den Wertpapierbörsen. Agrargüter sahen kumuliert in den letzten fünf Jahren Spitzenrenditen, die sich mit jenen der boomenden Aktien in Schwellenländern vergleichen liessen, allerdings mit deutlich geringeren Rückschlägen während der Krise. Gesamthaft bewegten sich die kumulierten Renditen der Landwirtschaftsgüter ähnlich wie jene von Anlagen mit tiefem Risiko, etwa Unternehmens-Anleihen.

Nicht umsonst wurden Agrargüter daher in den letzten Jahren sowohl von privaten als auch von professionellen Anlegern dazu genutzt, die Risiken in den Portfolios zu glätten. Hierbei kam den Anlegern zustatten, dass die Preise von Agrargütern eine tiefe Korrelation zu anderen Anlageklassen besitzen.

Mehr Menschen und windiges Wetter verteuern Lebensmittel Die Studie von ETF Securities prognostiziert, dass der starke Aufwärtstrend der Agrargüter-Preise im Jahr 2012 anhalten wird. Ein Grund ist die ungebrochen starke Nachfrage in Schwellenländern, deren Volkswirtschaften zwar stark expandieren, nicht aber deren Möglichkeiten, den Hunger der wachsenden Bevölkerung nach verschiedenen Nahrungsmitteln zu stillen. Ein zweiter Preistreiber dürften Wetterphänomene wie "La Niña" werden, dessen Rückkehr Prognostiker 2012 voraussagen. Bei diesem Wetterphänomen kühlt sich erfahrungsgemäss die Wassertemperatur im Pazifik ab, was zu Dürre in Nordamerika und Überschwemmungen in weiten Teilen Asiens und Australiens führt.

Die Notwendigkeit vieler Schwellenländer, Agrargüter zu importieren, wird neben dem wachsenden Bedarf durch die Tatsache verstärkt, dass die Lagerbestände deutlich tiefer als im langjährigen Durchschnitt sind.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Nutzung zu ermöglichen. Mit der Annahme der Cookies bestätigen Sie, dass Sie ein professioneller Anleger mit Sitz in der Schweiz sind.> Datenschutzerklärung