11.11.2024, 13:42 Uhr
Trotz hoher Volatilität und fallender Kurse in zahlreichen Märkten verzeichneten europäische ETFs im Oktober deutliche Mittelzuflüsse von 29,9 Mrd. US-Dollar, was den besten Monat des Jahres darstellt und das...
Die Zuflüsse in europäische ETF erreichten im November mit 18,1 Mrd. Euro den zweithöchsten Stand des Jahres. Aktien-ETF markierten mit 12,4 Mrd. Euro ein Jahreshöchst. Auch die Nachfrage nach Anleihe-ETF stieg, ebenfalls bei wachsender Risikoneigung der Investoren.
Die Neuinvestitionen in europäischen UCITS-Aktien-ETF erreichten nach den neuesten Zahlen des französischen Vermögensverwalters Amundi im November 12,4 Mrd. Euro. Besonders gefragt waren ETF auf US-Aktien (+7,1 Mrd.) und Schwellenländer-Aktienindizes (+4 Mrd.) – in der Summe mehr als 90 Prozent der gesamten Aktien-ETF-Zuflüsse des Monats.
Nach Sektoren haben Anleger im Einklang mit dem globalen Trend 500 Mio. Euro in ETF mit Fokus auf den IT-Sektor investiert. Das spiegelt das erneute Interesse an Wachstumswerten, kommentiert Amundi die Entwicklung.
Qualitäts- und Einkommens-ETF standen mit Zuflüssen von jeweils 200 Mrd. Euro ebenfalls hoch in der Anlegergunst. ETF auf Value-Strategien mussten hingegen Abflüsse von 800 Mio. Euro hinnehmen.
In ESG-Aktien-ETF investierten Anleger 3,7 Mrd. Euro, davon entfielen 1,9 Mrd. auf US-Strategien und 1,7 Mrd. auf Industrieländer-Indizes. Auf ESG-Strategien entfielen rund 30 Prozent der Aktien-ETF-Zuflüsse.
Auch global waren die Investoren positiv gestimmt. Weltweit flossen 137,4 Mrd. Euro in ETF, wobei auf Aktien-ETF 97,3 Mrd. Euro und auf Anleihe-ETF 34,1 Mrd. Euro entfielen.
Traditionelle US-Aktienstrategien waren mit Zuflüssen von 33,2 Mrd. Euro am beliebtesten. Darüber hinaus investierten Anleger 10 Mrd. Euro in ETF auf High-Yield-Indizes. Viele Investoren scheinen damit zu rechnen, dass die US-Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben und 2024 sinken werden, kommentiert die französische Vermögensverwalterin Amundi die Analyse.
Die Kapitalströme auf dem nordamerikanischen ETF-Markt waren rund fünfmal so hoch wie auf dem europäischen UCITS-ETF-Markt (102 Mrd. Euro vs. 18,1 Mrd. Euro). Das deutet laut Amundi darauf hin, dass die Allokationen auf den beiden Märkten wieder zu ihrem normalen Tempo zurückgefunden haben.
Die Mittelzuflüsse in Europa waren während des gesamten Jahres 2023 relativ konstant, während sie in den USA stärker schwankten.
In europäische UCITS-Anleihe-ETF investierten Anleger im November 6,4 Mrd. Euro. Die gestiegene Risikobereitschaft spiegelte sich auch in den Anlageschwerpunkten. 900 Mio. Euro flossen in ETF auf Indizes mit hochverzinslichen und 3,5 Mrd. Euro in ETF auf Indizes mit Investment-Grade-Anleihen.
Bevorzugt wurden auf Euro lautende Unternehmensobligationen; in dieses Segment wurden 3,1 Mrd. Euro investiert. Staatsanleihe-ETF verzeichneten ein Plus von 2,5 Mrd. Euro, wobei auf US-Dollar lautende Anleihe-ETF am beliebtesten waren.
Bei den Laufzeitsegmenten gab es kein einheitliches Bild (+1,2 Mrd. Euro für kurze und +1,0 Mrd. Euro für lange Laufzeiten). Die Nachfrage nach Anleihe-ETF mit langen Laufzeiten spiegelt die Erwartung, dass die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben. Gleichzeitig sind Obligationen-ETF mit kurzen Laufzeiten nach wie vor gefragt, erklärt Amundi.
Aus inflationsgebundenen Anleihe-ETF wurden 500 Mio. Euro abgezogen. Das drückt die Anlegererwartung aus, dass die Inflation ihren Höchststand erreicht hat.