11.11.2024, 13:42 Uhr
Trotz hoher Volatilität und fallender Kurse in zahlreichen Märkten verzeichneten europäische ETFs im Oktober deutliche Mittelzuflüsse von 29,9 Mrd. US-Dollar, was den besten Monat des Jahres darstellt und das...
Der europäische ETF-Markt verzeichnete im März nie gesehene Mittelabflüsse. Weltweit verbuchten börsengehandelte Indexfonds und andere börsengehandelte Produkte hingegen trotz erhöhter Volatilität an den Kapitalmärkten unter dem Strich positive Mittelzuflüsse - auch dank Rekordzuflüssen bei Rohstoff-Produkten.
Börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und andere börsengehandelte Produkte (ETPs) erreichten gemäss den Statistiken von BlackRock weltweit positive Mittelzuflüsse von insgesamt 17,2 Mrd. Dollar. Damit lagen sie so niedrig wie zuletzt im August 2019. Bond-Produkte registrierten mit minus 34,5 Mrd. Dollar die stärksten monatlichen Nettoabflüsse seit Aufzeichnungsbeginn – und die ersten seit Juni 2015.
Im Gegensatz dazu kam es bei Rohstoff-Produkten mit 11,7 Mrd. Dollar zum stärksten monatlichen Zufluss aller Zeiten. So flossen im März 7,7 Mrd. US-Dollar in Gold-ETF (der zweithöchste Wert aller Zeiten) und 6,1 Mrd. US-Dollar in Rohöl-ETPs, ein Rekord. Im Aktienbereich waren laut BlackRock keinerlei Anzeichen für eine Kapitulation der Anleger erkennbar. Globale Nettozuflüsse in Höhe von 35,3 Mrd. Dollar machten die Abflüsse, die der Aktienbereich Ende Februar verbucht hatte, wieder wett. Unterdessen setzte sich der Trend zu nachhaltigen Investments fort. Entsprechende ETPs kamen unter dem Strich auf 14,6 Mrd. Dollar frisches Kapital, nach 23,5 Mrd. Dollar im Februar.
Der europäische ETF-Markt verzeichnete im März hingegen rekordhohe Netto-Abflüsse von 21,9 Mrd. Euro. Die Vermögenswerte fielen um 13% auf 781 Mrd. Euro und damit auf ein Niveau, das zuletzt im Juni 2019 erreicht wurde. Die wöchentliche Mittelflussanalyse von Morningstar zeigt immerhin eine Erholung Ende März, als die Anleger "Trost" in den Konjunkturmassnahmen fanden. Aktien- und Anleihe-ETFs verzeichneten Nettoabflüsse von jeweils 13 Mrd. Euro. Rohstoffe zogen Zuflüsse in Höhe von 3 Mrd. Euro an, wobei sich Gold in Stressphasen erneut als Zufluchtsort erwies.
"Solche Zahlen haben wir nicht einmal in den dunkelsten Tagen der globalen Finanzkrise 2008 oder auf dem Höhepunkt der Schuldenkrise in der Eurozone gesehen. Um dies in den Kontext zu stellen: Der bisherige Höchststand der Nettoabflüsse belief sich auf 8,3 Mrd. Euro, und zwar im August 2019, als schwache Wirtschaftsindikatoren und ein Wiederaufflammen der Handelsspannungen zwischen den USA und China die globalen Aktienmärkte nervös machten. Darauf folgte ein starker Aufschwung mit monatlichen Nettozuflüssen von durchschnittlich 15 Mrd. Euro von September 2019 bis Januar 2020", kommentiert Jose Garcia-Zarate von Morningstar die Zahlen.