18.12.2024, 10:08 Uhr
«Seit Jahren rüstet sich Indien auf, um mit China als führendem Technologieführer der Region konkurrieren zu können. Jetzt ziehen die Kapitalanlagen nach», schreibt Dina Ting von Franklin Templeton ETFs.
ETFs und andere börsengehandelte Produkte erfreuen sich weiterhin grosser Beliebtheit. Die weltweiten Nettomittelzuflüsse blieben im Juli nur knapp hinter dem Rekordmonat Juni zurück, wie aus dem Marktreport von Blackrock hervorgeht.
Das Interesse der Investoren an börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und anderen börsengehandelten Produkten (ETPs) blieb auch im Juli stark. Die weltweiten Nettomittelzuflüsse bewegten sich mit USD 69,5 Mia. nur knapp unterhalb den USD 71,5 Mia. im Juni, als die globale Branche einen Rekordmonat verzeichnet hatte. Das Neugeschäft ging vor allem auf das Konto von Anleihenprodukten.
Das Interesse an ETFs und ETPs auf Investmentgrade-Obligationen liess im Vergleich zum Rekordmonat Juni etwas nach und erreichte USD 10,8 Mia. Gleichzeitig verbuchten Produkte auf Hochzinspapiere steigende Zuflüsse, die sich auf USD 7,3 Mia. summierten. Zudem zogen sich Investoren aus ETFs und ETPs auf klassische Staats-Obligationen zurück, lediglich Papiere der europäischen Peripherie-Staaten waren gefragt. Unterdessen blieb das Interesse an Schwellenländer-Bonds mit USD 1,8 Mia. weitgehend stabil.
Im Aktienbereich kam es zu einem Trendwechsel: ETFs und ETPs auf Emerging-Markets-Aktien verbuchten auf Monatssicht erstmals seit Januar 2020 positive Zuflüsse. Diese erreichten USD 2 Mia., die von Investoren aus allen Regionen weltweit stammten. Gefragt waren vor allem Produkte auf einzelne Länder, allen voran China. Gleichzeitig schlossen ETFs und ETPs auf US-Aktien erstmals in diesem Jahr einen Monat mit Nettoabflüssen ab, und zwar in Höhe von minus USD 2,9 Mia. Für diese Abflüsse gaben in erster Linie US-Anleger den Ausschlag, die ihre Investments offenbar stärker regional streuten. Unterdessen verbuchte das Segment europäische Aktien USD 2,2 Mia. frisches Kapital, angesichts der Fortschritte beim europäischen Wiederaufbaufonds. Gefragt waren vor allem Produkte auf europäische Standardwerte und auf den breiten Markt.
Edelmetalle waren im Juni weiterhin als sichere Häfen gefragt. So erlebten Gold-ETFs/ETPs mit Nettozuflüssen in Höhe von USD 9,3 Mia. einen neuen Monatsrekord für 2020. Auch Silberprodukte verzeichneten mit USD 1,5 Mia. einen Rekordmonat für das laufende Jahr. Mit USD 4,8 Mia. investierten Anleger im Jahr 2020 bislang mehr frisches Kapital in Silber-ETFs/ETPs als im gesamten Zeitraum 2013 bis 2019, wobei gleichzeitig das Angebot entsprechender Produkte zunahm.
Zudem hielt der Trend zu nachhaltigen Investments an. Im Juni gingen USD 5,1 Mia. auf das Konto solcher Produkte. Dabei ist das Interesse von Anlegern in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) offenbar noch stärker als das in den USA: Auf nachhaltige ETFs/ETPs mit Listings in der EMEA-Region entfielen seit April 63% der weltweiten Nettozuflüsse. Weltweit beläuft sich das Neugeschäft in diesem Bereich seit Anfang 2020 auf USD 33,5 Mia. Das ist bereits deutlich mehr als die Summe für das Gesamtjahr 2020, als USD 27,2 Mia. erreicht wurden.