11.11.2024, 13:42 Uhr
Trotz hoher Volatilität und fallender Kurse in zahlreichen Märkten verzeichneten europäische ETFs im Oktober deutliche Mittelzuflüsse von 29,9 Mrd. US-Dollar, was den besten Monat des Jahres darstellt und das...
Nach schwachen Zahlen im Mai hat sich der welteite ETF-Markt wieder erholt und gemäss den Statistiken von Amundi Mittelzuflüsse von 66 Mrd. Euro verbuchen können.
Aktien-ETFs, die im Mai am stärksten Federn liessen, drehten im Juni im weltweiten ETF-Markt wieder ins Plus (+ 27 Mrd. Euro). Im Fokus des Anlegerinteresses standen vor allem ETFs auf nordamerikanische Aktien (+17 Mrd. Euro) sowie Sektor- und Smart-Beta-ETFs (+4.5 Mrd. Euro). Ebenfalls gefragt waren ETFs auf japanische Aktien (+4.4 Mrd. Euro) und auf Schwellenländer (+2.3 Mrd. Euro), wie aus den Daten von Amundi zu den Nettomittelzu- und -abflüssen im globalen und europäischen ETF-Markt per Ende Juni 2019 hervorgeht.
Die Nachfrage nach Obligationen-ETFs ist weiterhin hoch und hat sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdreifacht (+36 Mrd. Euro). Innerhalb der Anlageklasse favorisierten Investoren im Juni Unternehmensanleihen (+15.2 Mrd Euro). Mit Zuflüssen von mehr als 12 Mrd. Euro für ETFs auf Staatsobligationen haben sich die Mittelzuflüsse auch in diesem Anlagesegment verdreifacht.
Insgesamt konnten bei den Aktien-ETFs in Europa im Juni Netto-Mittelzuflüsse von 2,5 Mrd. Euro verzeichnet werden. ETFs auf europäische Aktien habe am stärksten unter Verkäufen gelitten (-745 Mio. Euro). Die Nachfrage nach nordamerikanische Aktien-ETFs war hingegen anhaltend gut (+890 Mio. Euro). Bei Sektor- und Faktor-ETFs präferierten Anleger weiterhin defensive Exposures, wie Real State (+246 Mio. Euro) und Low Volatility (+536 Mio. Euro) zulasten von Finanzwerten und Small Caps. Das Interesse an nachhaltigen Investments wächst in Europa weiterhin schnell (+575 Mio. Euro), wobei globale Engagements gefolgt von Nordamerika und Schwellenländer die regionalen Schwerpunkte bilden.
Bond-ETFs flossen im Juni 6 Mrd. Euro zu. Im Fokus standen Produkte auf Unternehmensobligationen aus der Eurozone (+2.5 Mrd. Euro) gefolgt von ETFs auf Eurozonen-High-Yield-Bonds (+1 Mrd. Euro). ETFs auf Staatsanleihen sind im Juni wieder ins Plus gedreht (+880 Mio. Euro), wobei sich das Anlegerinteresse auf Papiere aus den USA, der Eurozone und Deutschland konzentrierte. Die Mittelzuflüsse für US-Treasury-Bills beliefen sich im Juni auf annähernd 490 Mio. Euro.
Trotz einer Delle im zweiten Quartal war das erste Halbjahr für den europäischen ETF-Markt mit Flows von 33 Mrd. Euro insgesamt positiv. Im Anlegerfokus standen Bond-ETFs mit Zuflüssen von 33 Mrd. Euro. Aktien-ETFs flossen in den ersten sechs Monaten – trotz zwischenzeitlicher Abflüsse Anfang des zweiten Quartals – insgesamt 5 Mrd. Euro zu. Einer der wichtigsten Trends des ersten Halbjahres war die steigende Nachfrage nach ESG-ETFs – und zwar sowohl auf der Aktien- als auch auf der Obligationenseite. Im zweiten Quartal 2019 wurden mehr als 2 Milliarden Euro neu in ESG-ETFs investiert, so dass sich die Summe auf 4,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr beläuft. Konkret entfallen heute mehr als 10 % der gesamten ETF-Flows auf ESG-Produkte. Vor zwei Jahren lag der Anteil noch unter 4 %.