11.11.2024, 13:42 Uhr
Trotz hoher Volatilität und fallender Kurse in zahlreichen Märkten verzeichneten europäische ETFs im Oktober deutliche Mittelzuflüsse von 29,9 Mrd. US-Dollar, was den besten Monat des Jahres darstellt und das...
Pensionsfonds, Versicherer und Asset Manager nutzen börsennotierte Indexfonds (ETFs) zu vielfältigen Zwecken und halten sie deutlich länger als weithin angenommen. Dies zeigt eine von BlackRock in Auftrag gegebene Umfrage unter 120 institutionellen Investoren aus Europa. Jeder fünfte von diesen plant demnach, ETFs innerhalb der kommenden drei Jahre stärker zu nutzen. Etwa jeder Zehnte beabsichtigt, den ETF-Anteil um mehr als zehn Prozent zu erhöhen.
Die Umfrage umfasst Interviews mit 30 Asset Managern, 22 Versicherern und 68 Pensionsfonds, in denen die Befragten über den Einsatz von ETFs Auskunft gaben. 83 der 120 Befragten nutzen ETFs.
Die Umfrage kommt zu den folgenden Haupterkenntnissen:
1. ETFs kommen in etwa drei Vierteln der Multi-Asset-Fonds zum Einsatz
Von den Befragten, die ETFs nutzen, setzen 71 Prozent sie im Rahmen ihrer Multi-Asset- Fonds ein. Mehr als ein Drittel nutzt sie innerhalb ihrer Aktienfonds, 60 Prozent greifen bei Investitionen in Anleihen vom heimischen Markt darauf zurück und 52 Prozent bei internationalen Anleihen. Mehr als die Hälfte geben an, dass sie künftig wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich reine ETF-Produkte verwalten wollen.
2. Viele Institutionelle halten ETFs über einen relative langen Zeitraum
Eine Zeit lang herrschte die falsche Wahrnehmung, dass ETFs in erster Linie kurzfristig genutzt werden. Aber nur sechs Prozent der Teilnehmer, die ETFs einsetzen, agieren dabei taktisch. Von denjenigen, die ETFs im Rahmen ihrer Kerninvestitionen nutzen, halten nur zwei Prozent die Produkte für einen Monat oder kürzer. Pensionsfonds belassen ETFs im Schnitt 29 Monate lang im Portfolio so lange wie keine andere der drei befragten Investorengruppen.
3. Vier Faktoren sind bei der ETF-Auswahl entscheidend Kosten geniessen nicht immer Priorität
Die Gesamtkostenquote (TER), die Liquidität, das Handelsvolumen, der zugrundeliegende Index und die Wertentwicklung sind für alle drei befragten Investorengruppen die vier wichtigsten Aspekte, wenn man sie nach den Faktoren befragt, welche die ETF-Auswahl beeinflussen. Für Versicherer ist die Liquidität der wichtigste Faktor, für Pensionsfonds sind es die Gesamtkostenquote (TER) beziehungsweise Kosten im Allgemeinen.
4. Europäische Versicherer nutzen ETFs für Investitionen in internationale Aktien
62 Prozent der Versicherer, die ETFs nutzen, wollen damit eine internationale Streuung ihrer Anlagen erreichen. Dies gilt vor allem im Aktienbereich: 76 Prozent investieren mithilfe von ETFs in internationale Aktien, in Bezug auf den heimischen Aktienmarkt sind es 57 Prozent. Mehr als die Hälfte der Versicherer, die ETFs einsetzen, investieren auf diese Weise Vermögensüberschüsse, in Bezug auf das Sicherungsvermögen ist es ein Drittel.
5. Pensionsfonds nutzen ETFs eher strategisch
Europäische Pensionsfonds setzen ETFs eher zu strategischen Zwecken ein als die anderen befragten Investorengruppen. Mehr als die Hälfte der ETF-Nutzer unter den Pensionsfonds sagen, dass sie ETFs überwiegend strategisch verwenden. Ebenso wie bei Versicherern nutzen viele Pensionsfonds (69 Prozent) ETFs, um ihr Vermögen international zu streuen. 88 Prozent der Pensionsfonds, bei denen ETFs zum Einsatz kommen, nutzen die Fonds im Bereich internationale Aktien. Das sind etwa drei Mal so viele wie im Bereich heimischer Aktien.