21.11.2024, 15:16 Uhr
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Der deutsche Staat reduziert seine Anteile an der Commerzbank. Die italienische Grossbank Unicredit hat mehr geboten als die Konkurrenz. Zusammen mit den Käufen auf dem Markt hält Unicredit nun rund 9 Prozent und ist zweitgrösster Aktionär.
Wie die Finanzagentur des Bundes mitteilte, verkaufte sie bei der angekündigten ersten Platzierung von Commerzbank-Aktien das gesamte Paket von 4,49 Prozent an das italienische Institut. Die Unicredit habe alle übrigen Angebote innerhalb des beschleunigten Platzierungsverfahrens überboten.
Der Kaufpreis lag bei 13,20 Euro je Aktie, was einen Gesamterlös von 702 Millionen Euro ergibt. Die Commerzbank-Aktien waren am Dienstag mit einem Kurs von 12,60 Euro aus dem Handel gegangen. Klar legten die Papiere nach dem Deal deutlich zu. Die Commerzbank-Aktie stieg kurz nach dem Handelsstart um rund 15 Prozent auf 14,47 Euro.
Mit den Käufen auf dem Markt halten die Italiener jetzt rund neun Prozent der Commerzbank-Aktien. Die Bank liess offen, ob sie weiter aufstocken will. Um hier aber flexibel entscheiden zu können, will sich bei den Aufsehern die Genehmigung holen, den Anteil auch auf mehr als 9,9 Prozent aufstocken zu können.
Mit dem Verkauf reduziert sich der Anteil des deutschen Staates an der Commerzbank auf zwölf Prozent. Der Bund hatte dem Kreditinstitut in der Finanzkrise 2008 und 2009 unter die Arme gegriffen und es mit Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro gerettet.
Der Staat bleibt trotz des Verkaufs der grösste Aktionär der Commerzbank. Die Unicredit ist mit 9 Prozent jetzt der zweitgrösste Anteilseigner der Bank. Nummer drei mit rund sieben Prozent ist der US-Vermögensverwalter Blackrock, der die Anteile aber über verschiedene Fonds hält und damit kein strategisches Interesse hat.
Die Finanzagentur, die die Kapitalmarktgeschäfte des Staates abwickelt, hatte vergangene Woche angekündigt, sich in mehreren Schritten von dem Commerzbank-Anteil trennen zu wollen. «Mit diesem ersten Teilverkauf der Beteiligung wird der Abschluss der erfolgreichen Stabilisierung der Bank und somit der Ausstieg des Bundes eingeläutet», erklärte Finanzagentur-Chefin Eva Grunwald.