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Thurgauer KB hat in der Nische landesweite Pläne

TKB-Chef Thomas Koller:  «Im Hypotheken-Broker-Geschäft hegen wir schweizweite Wachstumsambitionen.» (Bild: PD)
TKB-Chef Thomas Koller: «Im Hypotheken-Broker-Geschäft hegen wir schweizweite Wachstumsambitionen.» (Bild: PD)

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) will primär im eigenen Kanton wachsen. Es gebe aber auch eine schweizweite Wachstumsstory, sagt Thomas Koller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP

11.07.2024, 15:48 Uhr
Banken

Redaktion: awp

«Wir haben im Hypotheken-Broker-Geschäft schweizweite Wachstumsambitionen», erklärt TKB-Chef Thomas Koller. Mit der selbst entwickelten Plattform habe die Bank nach der Übernahme der Marke Valuu eine «führende Stellung in der Schweiz. Insgesamt setzten über 150 Broker auf das Angebot der TKB.

Hierzulande würden zwar erst rund 6 Prozent der Hypotheken via Broker vermittelt, statt direkt bei Banken und Versicherungen abgeschlossen. In Deutschland kommen die unabhängigen Hypothekenvermittler laut Koller hingegen auf einen Anteil von fast 40 Prozent. «Der Markt ist also hierzulande noch klein, ist aber zuletzt rasant gewachsen und hat noch Potenzial», lautet sein Fazit.

Einnahmen generiert die TKB mit Gebühren. Attraktiv sei das Geschäft zusätzlich, weil die Bank auf der Plattform selber auch Hypotheken anbiete. «Das sorgt für eine regionale Diversifikation.»

Leichter Rückenwind wegen CS

Auch abgesehen von diesem Nischenmarkt will die TKB wachsen. Bekanntlich peilt sie beim Geschäftsvolumen ein jährliches Plus von 3 Prozent an. Obwohl das Umfeld für das Neugeldgeschäft schwieriger geworden sei, gehe er – Stand heute – davon aus, «dass wir das Ende Jahr erreichen werden.» So sei er etwa mit dem Wachstum bei den Hypotheken zufrieden.

Leichten Rückenwind gebe es auch wegen dem CS-Untergang: «Man konnte in der Zeitung lesen, dass nicht alle bestehenden CS-Kunden mit den Angeboten der UBS zufrieden sind. Die schauen sich um, und das spüren wir», sagt Koller.

Im Hypothekargeschäft ist der CS-Effekt hingegen bescheiden. «Unser Marktanteil bei den Hypotheken im Thurgau liegt bei gegen 50 Prozent. Die CS hatte schätzungsweise einen Anteil von höchstens 5 Prozent. Viel liegt da also nicht drin.»

Keine Filiale in Deutschland

Nicht rütteln will der TKB-Chef am dichten Filialnetz. Die Geschäftsstellen lohnten sich finanziell. «Wo wir vor Ort sind, haben wir einen höheren Marktanteil.» Es gebe aber auch einen psychologischen Effekt: «Eine Bank ist viel vertrauter, wenn sie im Dorf präsent ist.»

Kein Thema ist für Koller hingegen aktuell der Aufbau einer physischen Präsenz in Süddeutschland. Dies habe auch mit regulatorischen Vorschriften zu tun.

«Deutschland ist aber schon seit Jahrzehnten ein wichtiger Markt für uns, und wir betreuen zahlreiche deutsche Privatkunden.» Diese stiessen dank Mund-zu-Mund-Werbung von sich aus zur TKB, da die Bank von sich aus nicht aktiv auf die deutsche Kundschaft zugehen darf. Der Anteil der deutschen Kundschaft an den verwalteten Vermögen beziffert der Firmenchef auf gegen 10 Prozent.

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