18.12.2024, 14:45 Uhr
«Der S&P 500 zeigt, dass Demokraten im ersten Jahr ihrer Präsidentschaft eine bessere Performance hatten als Republikaner. Die erste Amtszeit von Donald Trump war jedoch eine positive Ausnahme», schreibt Peter...
Die Anleger zeigten sich im Februar risikobereit. Weltweit stiegen die Aktienkurse, während vermeintlich sichere Häfen wie US-Treasurys, britische Gilts, deutsche Bundesanleihen und Gold spürbar unter Druck gerieten. Anthony Lawler, Portfoliomanager und Mitglied des Investment-Komitees von GAM Alternative Investments Solutions, gibt einen Überblick über die Performance von alternativen und Absolute-Return-Strategien im Februar 2015.
Der MSCI World Index legte im Monatsverlauf um 5,9% zu und machte damit das Minus vom Januar mehr als wett. Für Hedge Funds erwies sich dieses Umfeld als positiv der HFRX Global Hedge Fund Index verbesserte sich um 2,0% (alle Angaben auf USD-Basis).
Im Anstieg der Aktien- und Kreditmärkte spiegelte sich im Februar immer noch großenteils der erwartete Effekt der von der EZB im Januar angekündigten quantitativen Lockerung wider, so Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. Nach der Ankündigung profitierten Hedge Funds von ihren Positionen, und in allen vier Hauptstrategien wurden neue Trades eingegangen. In der Equity Hedge-Strategie hat das Netto- und Bruttoengagement wieder stark zugenommen (es war in den letzten zwölf Monaten selten höher). Die Trading Funds begrüßen eine Differenzierung bei den Aktienrenditen und sehen weiteres Potenzial für Kurssteigerungen, besonders in Europa und Japan. Die weltweit zunehmende Divergenz beim Wachstum ist ein positiver Faktor, und generell zeigen sich die Anleger zuversichtlicher. Das erkennt man insbesondere daran, dass Hedge Funds aus Versorgern (die bekanntlich anleiheähnliche Merkmale besitzen) und anderen defensiven Bereichen in zyklische Werte und langlebige Konsumgüter umschichten. Das Aktienengagement nimmt zu, und das gilt gleichermaßen für Equity Hedged-, Event Driven- und taktische Global Macro-Strategien. Wir halten dies vor dem Hintergrund der allmählich günstiger werdenden Konjunkturdaten in Europa für gerechtfertigt. Viele Unternehmen erhöhen ihre Gewinnprognosen, und die Anleger nehmen das zur Kenntnis. In den USA signalisieren die Zahlen einen stabilen Konjunkturverlauf, und die Unternehmen setzen ihre Aktienrückkäufe in großem Stil fort. Von den Hedge Fund-Strategien schnitten Equity Hedge (+2,3%) und Event Driven (+2,7%) im Februar am besten ab, wie man an den HFRX Strategy-Indizes ablesen konnte.
Die Zunahme der Volatilität, ausgelöst durch veränderte Erwartungen für Wachstumsraten und Zinsen, war allgemein vorteilhaft für Relative Value- und Global Macro-Strategien, sagt Lawler. Beide Strategien profitieren in der Regel von einem Anstieg der Volatilität wie im Februar. In den USA wird über ein Zurückfahren der expansiven Geldpolitik nachgedacht, während Europa, China und mehrere Schwellenländer weiter auf Lockerung setzen. Die divergierenden Haltungen der Notenbanken sind positiv für Relative Value- und Global Macro-Strategien, die Chancen bei Währungen, Zinsen und Aktien genutzt haben. Der HFRX Relative Value Index stieg um 2,0%, der HFRX Macro/CTA Index um 0,7%.
Die Höhe der Bewertungen an den Kreditmärkten rechtfertigt Zweifel an einer starken weiteren Performance von Long-Only-Investments, meint Lawler. Eine der Konsequenzen der weltweit expansiven Geldpolitik und der quantitativen Lockerung besteht darin, dass Anleger, die ein bestimmtes Renditeniveau anstreben, gezwungen sind, nach risikoreicheren, höher rentierlichen Assets zu suchen und sich von Staatsanleihen und deren vermeintlicher Sicherheit abzuwenden. Das hat zu einer deutlichen Rally bei Unternehmensanleihen geführt, sowohl im Investment-Grade- als auch im Hochzinssegment. High-Yield-Anleihen bleiben ein Anziehungspunkt für Kapital, obgleich die insgesamt erwarteten Renditen unter dem langfristigen Durchschnitt liegen. Ein Teil der Anleger sucht jetzt nach Möglichkeiten zur Diversifikation angesichts des Risikos steigender Zinsen und der früher oder später zu erwartenden Erweiterung der Spreads von Unternehmensanleihen. Eine Variante ist der Umstieg von Long-Positionen in Relative-Value-Trades an diesen Märkten. Hedge Funds, die sich in Unternehmensanleihen und Zinsen engagieren, haben teilweise bereits mit einer solchen Repositionierung begonnen. Dennoch geht unser Basisszenario weiter davon aus, dass die weltweite Jagd nach höheren Erträgen an den Kreditmärkten anhalten wird, auch wenn mittlerweile ein Punkt erreicht ist, an dem die Bewertungen gemessen am langfristigen Durchschnitt hoch sind.
Quelle: GAM, Bloomberg, MSCI, Thomson Reuters