18.12.2024, 14:45 Uhr
«Der S&P 500 zeigt, dass Demokraten im ersten Jahr ihrer Präsidentschaft eine bessere Performance hatten als Republikaner. Die erste Amtszeit von Donald Trump war jedoch eine positive Ausnahme», schreibt Peter...
Neue plattformbasierte Geschäftsmodelle, welche eine Vielzahl verschiedener Investoren einbeziehen, bieten laut einer Studie der Hochschule Luzern Potenzial für Wachstum des Schweizer Private-Debt-Marktes. International hat der Markt schon eine beträchtliche Grösse, in der Schweiz bewegt er sich noch in einer kleinen Nische.
Private Dept, nicht-öffentlich gehandelte Fremdkapitalfinanzierungen, hat in den letzten Jahren vermehrt an Aufmerksamkeit gewonnen. Das Volumen dieses Marktes beträgt laut einer Studie der Hochschule Luzern etwa drei Milliarden Franken. Diese untersuchte die Bedeutung sowie das Potenzial von Private Debt in der Schweiz. Private Debt wird im Rahmen dieser Studie auf nicht börsengehandelte Fremdfinanzierungen von Unternehmen durch Nicht-Banken definiert. Für Geldnehmende stellt dieser Markt eine alternative Finanzierungsquelle zur klassischen Bankfinanzierung dar. Aus Sicht der Geldgebenden bietet sich Private Debt als interessante Anlageklasse an.
Da Zahlenerhebungen in einem nicht-öffentlichen Markt mit grossen Herausforderungen verbunden sind, lässt sich das Volumen nicht genau beziffern. Basierend auf zahlreichen Interviews mit relevanten Marktakteuren und einer daraus abgeleiteten Klassifizierung des Schweizer Marktes (vgl. Grafik) beträgt das Volumen des Private Debt-Marktes schätzungsweise drei Milliarden Franken.
Einzelne grössere Private-Equity-Transaktionen haben einen starken Einfluss auf die Volumina von Private Debt. Aber auch kleinere Transaktionen, zum Beispiel im Bereich Crowdlending, tragen ebenfalls zum Anstieg bei. International verzeichnet der Private Debt-Markt ebenfalls ein hohes Wachstum, wie die Studie weiter festhält. Das aktuell weltweit in Private-Debt-Fonds angelegte Volumen wird auf über USD 750 Mrd. geschätzt. Allein im Jahr 2018 wurden in diesem Markt schätzungsweise mehr als USD 100 Mrd. neues Kapital aufgenommen.
Die Studienautoren erwarten insbesondere bei Finanzierungen über digitale Plattformen weiter hohe Wachstumsraten. Grosses Potenzial sehen sie auch bei Geschäftsmodellen, welche die Vorteile von klassischen Bankfinanzierungen mit solchen von Online-Plattformen verbinden. Solche Plattformen werden auch den Einbezug von Fonds und institutionellen Investoren in die Finanzierung von Krediten für Unternehmen ermöglichen. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die Vielfalt des Kreditangebots für Unternehmen in der Schweiz zunehmen wird.
Institutionelle Investoren erhoffen sich, mit den Investitionen in in die Anlageklasse Private Debt erstens höhere Renditen zu erzielen, zweitens gute Anlagen im längeren Laufzeitensegment zu tätigen und drittens Diversifikationseffekte zu erwirken. Die bisherigen positiven Erfahrungen sind laut den Studienergebnissen der Grund dafür, dass die Bereitschaft zu einer Erhöhung der Allokation in Private Debt vorhanden ist.
Die gesamte Studie der Hochschule Luzern finden Sie hier.