Wechsel bei Givaudan – langjähriger CEO wird VR-Chef

Givaudan wurde unter CEO Gilles Andrier zum Sinnbild für Konstanz und Wachstum. (Bild: Shutterstock.com/Piotr Swat)
Givaudan wurde unter CEO Gilles Andrier zum Sinnbild für Konstanz und Wachstum. (Bild: Shutterstock.com/Piotr Swat)

Nach über 30 Jahren im Unternehmen und zwei Jahrzehnten an der Spitze wird Gilles Andrier im März 2026 als CEO von Givaudan zurücktreten. Nachfolger wird Christian Stammkoetter von Danone. Andrier soll VR-Präsident werden. Die Börse reagierte verschnupft.

27.08.2025, 08:26 Uhr
Aktien

Redaktion: hf

Gilles Andrier übernahm die Führung des Aromastoffproduzenten Ende 2004. In den darauffolgenden 20 Jahren hat er Givaudan zu einem Weltmarktführer ausgebaut: Die Zahl der Mitarbeitenden ist um fast das Dreifache auf 16'900 gestiegen. Der Umsatz wuchs von 2,7 auf 7,4 Mrd. Franken, die Marktkapitalisierung von 5,8 auf 36,6 Mrd.

Massgeblich geprägt hat Andrier die internationale Expansion. Givaudan baute die Präsenz über Regionen, Kundengruppen und Produkte hinweg aus und vollzog über 20 strategische Übernahmen.

Visionär und werteorientiert

Damit legte das Unternehmen den Grundstein für das breite Portfolio, das heute von Luxusparfüms bis zu funktionalen Inhaltsstoffen für Lebensmittel und Getränke reicht.

VR-Präsident Calvin Grieder würdigt Andrier in einer Mitteilung als visionären und werteorientierten Leader, der die Kultur und DNA von Givaudan entscheidend geprägt habe. Andrier selbst spricht von einem «Privileg» und einer «Quelle grosser Freude», das Unternehmen über so lange Zeit geführt haben zu dürfen.

Wechsel an die VR-Spitze

Im Zug der Rochade zieht sich auch Grieder zurück. Er wird an der Generalversammlung im März 2026 nach zwölf Jahren aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Der VR schlägt vor, dass Andrier zu seinem Nachfolger als Präsident gewählt wird.

Seit Jahren erweisen sich die Aktien von Givaudan als solide Investition. das dürfte so bleiben, auch wenn die Titel seit Anfang Jahr in eine Delle geraten sind. Enttäuschte Dividendenhoffnungen, ein etwas verlangsamtes, aber immer noch respektables Wachstum und Gewinnmitnahmen nach rasanter Fahrt sind die Gründe dafür.

Aktie fällt

Nach der Ankündigung des Führungswechsels und der Strategie 2030 kam am Mittwochvormittag nochmals Verkaufsdruck auf: Die Titel gaben 1,6 Prozent auf 3350 Franken nach. Gemäss der Nachrichtenagentur AWP seien Analysten überrascht, dass mit Christian Stammkoetter von Danone ein Externer den CEO-Posten übernimmt.

Das Fachorgan "Finanz und Wirtschaft" beschwichtigt: «An der Börse dürfte das Ausscheiden von Gilles Andrier aus der operativen Führung bedauert werden. Die neue Strategie hinterlässt aber einen guten Eindruck.»

Und weiter schreibt die Zeitung: «Die Weitsicht, mit der die Gesellschaft ihre strategischen Ziele setzt, und die Konsequenz, mit der sie sie umsetzt, beeindrucken. Folglich machen auch die Ziele für die Periode 2026 bis 2030 Mut. Sie versprechen fraglos eine Fortsetzung des erfolgreichen Weges – wenn auch unter neuer Führung.»

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