Tecan: Kurssprung wegen Aktienrückkauf

Der Laborausrüster will trotz durchzogenem Ergebnis im grossen Stil eigene Aktien zurückkaufen. (Bild pd)
Der Laborausrüster will trotz durchzogenem Ergebnis im grossen Stil eigene Aktien zurückkaufen. (Bild pd)

Die Papiere von Tecan springen nach oben. Zwar hatten die Halbjahres-Ergebnisse besonders bei der Profitabilität die Konsenserwartungen verfehlt, es gibt aber Zeichen für eine Besserung der Auftragslage. Zudem kündigte der Labordienstleister ein Aktienrückkaufprogramm an.

12.08.2025, 10:02 Uhr
Aktien

Redaktion: awp/sw

Gegen 9.20 Uhr klettern die Titel um 12,8 Prozent auf 174,50 Franken in die Höhe. Bereits in den ersten Handelsminuten ist mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Tagesvolumens über den Tisch gegangen. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI liegt mit 0,16 Prozent leicht im Plus.

Den Umsatz für das erste Semester beziffert Tecan in einem Communiqué auf 439,5 Millionen Franken, ein Minus von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Lokalwährungen sanken die Einnahmen um 3,7 Prozent (VJ -11,6%). Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) fiel mit 65,7 Millionen (-3,2%) ebenfalls etwas tiefer als im Vorjahr aus. Die entsprechende Marge lag damit bei 15,0 Prozent (VJ 14,5%). Unter dem Strich blieben 17,9 Millionen Franken übrig, gut 20 Prozent weniger als im Vorjahr.

Analysten bewerten die eigentlichen Zahlen als insgesamt «solide». «Es hätte schlimmer kommen können», fasst es Bernstein zusammen. Der Umsatzrückgang wurde erwartet, beim EBIT, den Margen und Reingewinn schrammte Tecan indes an den Schätzungen teils deutlich vorbei. Allerdings zeige sich beim Auftragseingang ein positiver Trend im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Jahresviertel - das sollte die Sorgen über eine anhaltende Schwäche besonders im Partnering Business mindern, schreibt beispielsweise Berenberg.

Gut 6 Prozent sollen zurückgekauft werden

Tecan will nach Mitteilung eigene Namenaktien im Wert von bis zu 120 Millionen Franken über die ordentliche Handelslinie der SIX Swiss Exchange zurückzukaufen. Ziel des Programms sei es, das Vertrauen des Unternehmens in seine langfristigen Wachstumsaussichten und die starke Finanzlage zu unterstreichen. Basierend auf dem Schlusskurs der Tecan-Namenaktie am 8. August 2025 würden damit maximal 770'218 Namenaktien oder 6,01 Prozent des derzeit im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals zurückgekauft.

Der Plan kommt bei den Analysten gut an. Es unterstreiche die soliden Finanzen von Tecan trotz der operativen Gegenwinde, heisst es hierzu von Oddo BHF. Auch die Berenberg-Experten gehen davon aus, dass der Rückkauf gut aufgenommen werden dürfte - vor allem angesichts der hohen Barmittel und der niedrigen Bewertung der Aktie.

Beim Ausblick sind die Analysten eher zurückhaltend. Zwar hat Tecan seine bisherige Prognose bestätigt, ist erstmals aber auch auf die Auswirkungen der aktuellen US-Zölle eingegangen. Sollten diese Bestand haben, sieht beispielsweise die UBS durchaus Anpassungsbedarf an den Schätzungen.

Insgesamt liege wohl das Schlimmste hinter dem Unternehmen, die Visibilität bleibe aber begrenzt und die Zoll-Situation sei nicht hilfreich, schreibt Octavian. Die Bernstein-Experten sind nun auf die weitere Entwicklung unter der neuen CEO gespannt. Dies könne mit einer fokussierten Strategie zu einem «Game Changer» für Tecan werden.

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