20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Der US-Sportartikel-Hersteller Nike stellt seine Aktionäre auf eine vorerst triste Umsatzentwicklung ein. Wie Finanzchef Matthew Friend in einer Telefonkonferenz zu den aktuellen Drittquartalszahlen sagte, dürften die Erlöse im ersten Halbjahr des kommenden Geschäftsjahres 2024/25 im niedrigen einstelligen Prozentbereich fallen.
Dass fürs Gesamtjahr 2024/25 ein Erlösplus angepeilt wird, geriet ebenso in den Hintergrund wie die teils besser als gedachte Entwicklung im abgelaufenen Quartal. Die Aktie drehte nachbörslich nach anfänglichen Gewinnen rasch ins Minus. Zuletzt sank der Kurs um fast sieben Prozent auf 93,90 US-Dollar. Im Hauptgeschäft wäre der jüngste Stabilisierungsversuch damit dahin; der im Dezember gestartete Abwärtstrend ging weiter.
Bereits bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal hatte die Nike-Führung die Aktionäre auf eine schwächere Umsatzentwicklung in der zweiten Hälfte des noch laufenden Geschäftsjahres eingestimmt. Der Aktienkurs von damals mehr als 120 Dollar war daraufhin eingebrochen und hatte zuletzt um die Marke von 100 Dollar gependelt.
Im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal stützten indes gute Geschäfte in Grosschina und dem Heimatmarkt USA den Konzern. In den drei Monaten bis Ende Februar erzielte Nike einen Umsatz von 12,4 Milliarden US-Dollar, was ein Hauch mehr war als im Vorjahreszeitraums. Dabei legten die Erlöse in Nordamerika um rund 3 Prozent zu, die im ebenfalls wichtigen Markt Grosschina um rund 5 Prozent. Analysten hatten etwas weniger Konzernumsatz erwartet.
Im Dezember hatte Nike ebenfalls ein milliardenschweres Sparprogramm angekündigt, mit dem auch eine schwächere Erlösentwicklung aufgefangen werden soll. So bekamen nicht weniger Modeunternehmen in der jüngeren Vergangenheit die Kaufzurückhaltung von Kunden zu spüren, denen die hohe Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten zu schaffen machten.
Fortschritte machte das Unternehmen nun bei der Bruttogewinnmarge, wenngleich sich Analysten im Durchschnitt etwas mehr erhofft hatten. Diese stieg im dritten Geschäftsquartal um 150 Basispunkte auf 44,8 Prozent. Dabei profitierte das Unternehmen von Preisanpassungen sowie von niedrigeren Fracht- und Logistikkosten. Das wurde teilweise unter anderem durch Restrukturierungskosten aufgezehrt. Unter dem Strich verdiente Nike im dritten Geschäftsquartal mit 1,17 Milliarden Dollar 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Derweil gelang Nike ein Coup. Der Deutsche Fussball-Bund lässt den Vertrag mit Dauerpartner Adidas auslaufen und wird ab 2027 von Nike ausgestattet. Diese einschneidende und vollkommen unerwartete Entscheidung hatte der DFB verkündet. Der US-Sportartikelhersteller soll sich den neuen Ausrüster-Vertrag mit dem Deutschen Fussball-Bund nach Informationen des «Handelsblatts» ab 2027 mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen. Damit würde Nike die bisherige Vertragssumme des aktuellen Ausrüsters Adidas bei Weitem übertreffen. Der langjährige Partner Adidas, der noch bis Ende 2026 alle Nationalmannschaften ausrüstet, soll rund 50 Millionen Euro jährlich an den DFB überweisen.
Adidas wurde von dem Ende der mehr als 70-jährigen Partnerschaft offenbar überrascht. «Wir sind vom DFB heute darüber informiert worden, dass der Verband ab 2027 einen neuen Ausrüster haben wird», teilte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage mit.