20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Nestlé hat bei der Verkaufsmenge mit einem Endspurt die Trendwende geschafft: Im letzten Jahresviertel 2023 hat der Lebensmittelgigant wieder mehr Produkte verkauft, nachdem die Menge zuvor fünf Quartale in Folge geschrumpft war. Für die Aktionäre gibt es die 29. Dividendenerhöhung in Folge.
Das sogenannte interne Realwachstum (RIG), das sich aus der Verkaufsmenge und Mix-Effekten zusammensetzt, belief sich im Schlussquartal auf +0,4 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Nestlé führt dies auf moderatere Preiserhöhungen, höhere Marketinginvestitionen und Optimierungen im Sortiment zurück.
Für das Gesamtjahr ergibt sich nach den drei negativen Vorquartalen beim RIG allerdings noch ein Minus von 0,3 Prozent. Die beispiellose Inflationswelle der vergangenen zwei Jahre habe die Konsumenten belastet und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Getränken gedämpft, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in der Mitteilung. Nestlé habe aber vermehrt in Marketing und andere Wachstumstreiber investiert.
Dennoch verzeichnet der Lebensmittelriese ein organisches Wachstum von 7,2 Prozent, das neben dem Mengenwachstum auch Preisveränderungen beinhaltet. So sorgten denn im Gesamtjahr auch Preiserhöhungen von 7,5 Prozent hier für ein Plus, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Das organische Wachstum sei über die meisten Regionen und Kategorien hinweg breit abgestützt gewesen. Als Zugpferd erwiesen sich wiederum die Heimtier-Produkte von Purina, aber auch Süsswaren und Getränke legten kräftig zu. Im Wassergeschäft konnte Nestlé derweil einzig dank Preiserhöhungen wachsen.
Der Umsatz des weltgrössten Lebensmittelkonzerns sank dennoch um 1,5 Prozent auf 93,0 Milliarden Franken. Dafür war allerdings in erster Linie der starke Schweizer Franken verantwortlich, der den Umsatz um 7,8 Prozent verringerte. Zudem belasteten auch Kapazitätsengpässe und eine vorübergehende Versorgungseinschränkung bei Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln im zweiten Halbjahr. Diese hätten länger angedauert als erwartet, da das Problem umfangreicher und komplexer gewesen sei als ursprünglich angenommen. Nun rechnet Nestlé damit, dass die Lieferengpässe bis zum Ende des ersten Halbjahrs behoben sein werden.
Nestlé ist 2023 leicht profitabler geworden. Der operative Gewinn (EBIT) ging zwar um 0,3 Prozent auf 16,1 Milliarden Franken zurück, die entsprechende Marge war mit 17,3 Prozent jedoch etwas höher als im Jahr davor (17,1%). Unter dem Strich verdiente der Konzern 11,2 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 20,9 Prozent. Im Jahr 2022 hatten allerdings noch Wertberichtigungen von 2,7 Milliarden das Reinergebnis stark gedrückt.
Als Dividende will das Unternehmen seinen Aktionären nun 3,00 Franken pro Aktie auszahlen nach 2,95 Franken im Jahr davor. Damit bleibt Nestlé seiner Politik einer ständig steigenden Dividende treu: Es ist die 29. Dividendenerhöhung in Folge.
Für das laufende Jahr setzt sich Nestlé zum Ziel, ein organisches Umsatzwachstum von «um 4 Prozent» zu erreichen. Er wolle das Augenmerk hauptsächlich auf Volumenwachstum und Produktmix legen, sagt Schneider im Communiqué. Ausserdem soll die zugrundeliegende operative Ergebnismarge «leicht» ansteigen.
Die mittelfristigen Ziele für 2025 werden derweil bestätigt. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll sich auf 17,5 bis 18,5 Prozent erhöhen. Und der zugrunde liegende Gewinn je Aktie soll zu konstanten Wechselkursen zwischen 6 und 10 Prozent ansteigen.