Kodak kündigt wieder Insolvenz an

Der Traditionskonzern kann seine hohen Schulden nicht mehr zurück zahlen. (Bild JHVEPhoto/Shutterstock)
Der Traditionskonzern kann seine hohen Schulden nicht mehr zurück zahlen. (Bild JHVEPhoto/Shutterstock)

2012 meldete Kodak bereits Insolvenz an, doch restrukturierte das Unternehmen erfolgreich. Jetzt warnt der Konzern davor, dass er nach über 130 Jahren sein Geschäft aufgeben könnte.

13.08.2025, 10:07 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, räumte Kodak «erhebliche Zweifel» an der Fortführungsfähigkeit ein. Das Unternehmen für Bildverarbeitung und Drucklösungen verfüge möglicherweise nicht über die finanziellen Mittel, um seinen künftigen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

«Kodak hat Schulden, die innerhalb von zwölf Monaten fällig werden, und verfügt weder über zugesagte Finanzierungen noch über die nötige Liquidität, um diesen Schuldenverpflichtungen nachzukommen, wenn sie gemäss den aktuellen Bedingungen fällig würden.»

Aktie fällt stark

Im zweiten Quartal verzeichnete Kodak einen Verlust und kämpft mit einer Schuldenlast von mehr als 470 Millionen US-Dollar. Um die Schulden abzubauen, plant der Konzern nun, ihren Altersvorsorgeplan (Retirement Income Plan) zu kürzen. Die Anleger reagierten deutlich: Die Kodak-Aktie fiel zeitweise um mehr als 25 Prozent und schloss mit einem Minus von 20 Prozent.

Kodak blickt auf eine lange Geschichte zurück: Mit der Einführung der Kodak Nr. 1 wurde das Unternehmen schon im späten 19. Jahrhundert zu einer der bekanntesten amerikanischen Firmen. Als Pionier der Filmfotografie dominierte Kodak grosse Teile des 20. Jahrhunderts den Markt. Produkte wie Einwegkameras machten den Namen weltweit bekannt. Auf dem Höhepunkt kontrollierte Kodak über 80 Prozent des US-Filmmarktes.

Die Marke machte Fotografie für jedermann zugänglich. Trotz der Erfindung der ersten Digitalkamera im Jahr 1975 gelang Kodak der Wandel zur digitalen Fotografie jedoch nicht, da das Unternehmen befürchtete, die neue Technologie könne das eigene Filmgeschäft kannibalisieren.

2012 meldete Kodak bereits Insolvenz an, doch restrukturierte das Unternehmen erfolgreich. In den vergangenen Jahren verlagerte sich das Geschäft zunehmend auf Spezialchemikalien und Pharmazeutika.

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